Bauernsohn Ueli Maurer schaut Olma-Kühen tief in die Augen

Bauernsohn Ueli Maurer schaut Olma-Kühen tief in die Augen

13.10.2016, 15:20

In St. Gallen hat am Donnerstag die 74. Olma begonnen. Bundesrat und Bauernsohn Ueli Maurer schaute an der Eröffnungsfeier den Kühen tief in die Augen. Ehrengast Liechtenstein geht mit dem Publikum auf Tuchfühlung.

Der Nachbar des Kantons St. Gallen ist bereits zum fünften Mal zu Gast an der Olma, die bis zum 23. Oktober dauert: «Hoi metenand» ist das Motto des Olma-Gründungsmitglieds. Der typische Gruss sei in Liechtenstein gleichbedeutend mit Nähe und solle beim Publikum Sympathien wecken, sagte die Liechtensteiner Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer bei der Olma-Eröffnungsfeier am Donnerstagmorgen.

Bundesrat Ueli Maurer begrüsste die geladenen Gäste mit einem «hoi zämä». Er freue sich seit 50 Jahren auf jede Olma. «Wenn ich Kühen in ihre schönen Augen schaue, ist das ein ganz erhebendes Gefühl», gestand der Bauernsohn aus dem Zürcher Oberland. Früher habe er einer Freundin ein Kompliment machen wollen, indem er sagte, sie habe Augen wie eine Kuh. «Aber ich habe rasch gemerkt, dass ich dies besser bleiben lasse», scherzte der Bundesrat.

Brücke zwischen Stadt und Land

Die Olma könne Brücken bauen zwischen Stadt und Land. Weil die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung und die meisten Politiker in Agglomerationen lebten, steige das Risiko von gegenseitigen Missverständnissen. «Das macht mir als Politiker grosse Sorgen», sagte Maurer.

Die Messe für Landwirtschaft und Ernährung zeige, was hinter der Produktion von Lebensmitteln stecke, welche die Konsumenten meist gedankenlos aus den Regalen der Supermärkte nähmen. Das helfe in einer schnelllebigen Welt, sich zu erden und sich der eigenen Wurzeln bewusst zu werden. «Denn jeder von uns hat bäuerliche Vorfahren», sagte Maurer.

Hungersnöte gar nicht lange her

Wie eng der Mensch mit der Landwirtschaft verbunden sei, zeige die Geschichte, sagte Maurer. Erst vor 200 Jahren erlebte die Schweiz eine extreme Hungersnot, weil durch einen Vulkan-Ausbruch in Indonesien die Ernte miserabel war. Auch während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs seien die Nahrungsmittel knapp gewesen.

Diese Zeiten seien zum Glück vorbei, sagte Maurer. In den vergangenen 20 Jahren habe die Landwirtschaft riesige Fortschritte gemacht. Die Produktion sei sehr viel effizienter geworden. Die Technologie verändere die Landwirtschaft, wie die Ausstellung mit einem modernen Freilaufstall mit Melkroboter zeige. Vor wenigen Jahren seien Melkroboter belächelt worden, heute gehörten sie auf vielen Höfen zum Alltag.

400'000 Besucher erwartet

Die Olma ist mit rund 400'000 Besucherinnen und Besuchern die grösste Publikumsmesse der Schweiz und dauert elf Tage. Auf einer Fläche von 27'500 Quadratmetern präsentieren sich 620 Aussteller. Angekündigt sind über 20 Sonderschauen, Informationsstände und Präsentationen von Produkten.

Der Ehrengast Liechtenstein zeigt seine Facetten in einer Sonderschau auf einer Fläche von 600 Quadratmetern. Zum Auftritt des «Ländles» gehört der traditionelle Olma-Umzug mit rund 1000 Teilnehmenden vom Samstag. (sda)

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