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Keine Revolution an der NZZ-GV – alles beim Alten, Jornod bleibt

Aktionäre der NZZ trafen sich am Samstag zur Generalversammlung.
Aktionäre der NZZ trafen sich am Samstag zur Generalversammlung.Bild: KEYSTONE

Keine Revolution an der NZZ-GV – alles beim Alten, Jornod bleibt

11.04.2015, 11:1211.04.2015, 14:14
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Etienne Jornod bleibt Verwaltungsratspräsident der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ). Er wurde am Samstag an der Generalversammlung in Zürich mit deutlicher Mehrheit für weitere vier Jahre gewählt – trotz massiver Kritik an seiner Amtsführung. 

Eine Aktionärsgruppe um den früheren NZZ-Auslandredaktor Reinhard Meier hatte den Antrag gestellt, Jornod abzuwählen, wie die NZZ auf Twitter meldete. Kritisiert wurde vor allem seine Rolle bei der Ernennung des neuen Chefredaktors. Meier bezeichnete das Manöver mit «Blocher-Mann Somm» als Anschlag auf die Seele der NZZ und als «schrecklichen Mangel politischer Urteilsfähigkeit». 

Flugblätter vor der GV

Ehemalige Redaktionsmitglieder forderten am frühen Samstagmorgen in Flugblättern die Aktionäre dazu auf, Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod und CEO Veit Dengler das Vertrauen zu entziehen. Verwaltungsrat und Unternehmensleitung wurde vorgeworfen, sie hätten das einstige Flaggschiff der Schweizer Presse in eine Krise geführt, es der Lächerlichkeit preisgegeben und unverantwortbaren Risiken ausgesetzt.

Trotz vieler kritischer Voten entlasteten die Aktionäre deutlich die Chefetage. Lediglich rund 5400 Aktionärsstimmen (von total rund 25'000) stimmten gegen die Erteilung der Decharge.

Unruhe nach Diskussion um Markus Somm

Bei der NZZ herrscht seit dem vergangenen November Unruhe, nachdem bekannt wurde, dass die Druckerei in Schlieren geschlossen wird. 125 Angestellte verlieren damit Mitte Jahr ihren Job.

Für noch negativere Schlagzeilen sorgte der Verwaltungsrat um Jornod im Dezember, als NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann gehen musste und bekannt wurde, dass dieser durch den – Christoph Blocher nahestehenden – Chefredaktor der «Basler Zeitung», Markus Somm, ersetzt werden sollte.

Aufgrund von öffentlichem Druck und Protesten wurde schliesslich vor einem Monat eine interne Lösung getroffen. Als Chefredaktor ernannt wurde Auslandchef Eric Gujer. (pma/sda)

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