18.02.2019, 10:5718.02.2019, 11:53
Bild: KEYSTONE
Ein Liebes-Betrüger hat einer Baslerin hunderttausende Franken abgenommen. Sie hatte ihn im Internet kennengelernt, sich in ihn verliebt und auf seine Bitte mehrfach Geld ins Ausland überwiesen. Die Basler Staatsanwaltschaft warnt vor dieser hinterhältigen Masche.
Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft sind solche Fälle von «Romance-» oder «Love-Scams» nicht sehr häufig; dieser sei jedoch krass. Der Täter habe sein Opfer über viele Monate bearbeitet und mit raffinierten psychologischen Tricks in eine emotionale Abhängigkeit manövriert.
Am Ende – die Frau erstattete Anfang Februar nun Anzeige – hatte sie ihr gesamtes Vermögen verloren und sich auch noch fünfstellig verschuldet. Über die genaue Deliktsumme und das Opfer war mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz nicht mehr zu erfahren. Dem Opfer gehe es nicht gut.
Der Täter hatte sein Opfer gebeten, in England ein Offshore-Konto zu eröffnen, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Er gab vor, Geld für die Kontoführung zu benötigen und auch selber dort einzuzahlen. Erwischt werden konnte bisher niemand.
Diese Massnmahmen empfiehlt die Staatsanwaltschaft den Bürgern:
- Seien Sie vorsichtig beim Kontakt mit Personen im Internet, welche Sie nicht persönlich kennen. Geben Sie keine Telefonnummern, Adressen, Bankkonti und weitere persönliche Daten preis.
- Verschicken Sie keine intimen Bilder oder Videos von sich selbst. Die Täter erpressen zahlungsunwillige oder –unfähige Betroffene auch mit kompromittierendem Bildmaterial.
- Seien Sie hellhörig, wenn jemand mit rührseligen Geschichten und Schicksalsschlägen Ihr Vertrauen erschleichen will. Stellen Sie Ihrem Gegenüber kritische Fragen und hinterfragen Sie seine Antworten.
- Überweisen Sie kein Geld an Internetbekanntschaften, die Sie nicht persönlich kennen.
- Seien Sie besonders vorsichtig bei Geldüberweisung über so genannte Geldtransfer-Services. Diese werden häufig von Betrügern genutzt.
- Lösen Sie im Auftrag Ihrer Internetbekanntschaft keine Checks ein, leiten Sie keine Briefe oder Pakete weiter und eröffnen Sie kein gemeinsames Konto.
- Starten Sie im Internet eine Bildersuche nach Ihrer Internetbekanntschaft. Dabei ist oft ersichtlich, dass es sich bei der dargestellten Person nicht um diejenige handelt, als welche sie sich ausgibt. Geben Sie den Namen Ihrer Internetbekanntschaft mit dem Zusatz «Scammer» auf einer Suchmaschine ein, welche Ihnen möglicherweise weitere Hinweise gibt.
(sda/jaw)
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