Polizei: Vier Tote und mindestens 20 Verletzte in London

Polizei: Vier Tote und mindestens 20 Verletzte in London

22.03.2017, 19:28

Beim Doppelanschlag am britischen Parlament sind nach Angaben der Polizei vier Menschen getötet worden, darunter ein mutmasslicher Täter und ein Polizist. Mindestens 20 weitere Menschen wurden verletzt, wie ein Sprecher von Scotland Yard am Mittwoch in London sagte.

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass es sich um einen einzelnen Täter handelt. Aus Sicherheitsgründen bleibe das Gebiet aber abgesperrt. Die Polizeiaktionen liefen weiter. Zusätzliche Polizisten würden eingesetzt. Bei Bedarf könne die Armee zur Unterstützung herangezogen werden.

Am Mittwochnachmittag hatte ein Autofahrer auf der Brücke neben dem Parlament mit einem Wagen mehrere Menschen verletzt, darunter drei Polizisten. Das Auto krachte in den Zaun des Parlaments.

Der Mann griff auf dem Parlamentsgelände einen Polizisten mit einem Messer an. Der Angreifer wurde von anderen Polizisten niedergeschossen, der Polizist starb an den Folgen seiner Verletzungen. Eine Frau stürzte von der Brücke in die Themse, Rettungskräfte bargen sie lebend.

Sicherheitskabinett einbestellt

Premierministerin Theresa May bestellte das Sicherheitskabinett ein. Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker würden noch am Mittwochabend zusammenkommen, sagte ein Regierungssprecher in London. Das britische Unterhaus hatte zuvor seine Sitzung unterbrochen.

In Luftaufnahmen war zu sehen, wie mehrere Menschen auf der Westminster-Brücke vor dem britischen Parlament am Boden lagen und behandelt wurden. Ein Autowrack war auf dem Fussgängerweg vor dem Zaun des Parlamentsgeländes zu sehen.

Die Polizei rief Zeugen auf, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu senden. Zugleich bat sie Augenzeugen um Zurückhaltung. Sie sollten keine Bilder und Videos von Verletzten in Umlauf bringen.

Erinnerung an Anschlag 2005

Beim letzten Terroranschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der Londoner U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.

In Brüssel hatten am Mittwoch Menschen der Terroranschläge vor genau einem Jahr gedacht. Drei islamistische Selbstmordattentäter rissen am 22. März 2016 am Flughafen und in der U-Bahn 32 Menschen mit in den Tod und verletzten mehr als 300 weitere. (sda/dpa)

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