Die EU hat Grossbritannien aufgefordert, eine klare Verhandlungsposition zum Brexit einzunehmen. «Um ehrlich zu sein, ich bin besorgt, die Zeit vergeht schnell», sagte EU-Verhandlungsführer Michel Barnier zum Auftakt der dritten Runde der Austrittsgespräche.
«Wir müssen beginnen, ernsthaft zu verhandeln», forderte Barnier am Montag in Brüssel. Je schneller «Zweideutigkeiten» auf britischer Seite beseitigt würden, desto schneller könne auch über die künftigen Beziehungen zu Grossbritannien gesprochen werden.
Der nach Brüssel gereiste britische Brexit-Minister David Davis verwies auf eine Reihe von Verhandlungspapieren, die Grossbritannien in den vergangenen Wochen vorgelegt hatte. Sein Ziel sei es, «die technischen Diskussionen zu allen Fragen voranzutreiben». Er forderte dazu «Flexibilität und Fantasie» auf beiden Seiten.« Seine Regierung sei bereit, »die Ärmel hochzukrempeln und erneut an die Arbeit zu gehen."
Die Briten hatten bei einer Volksabstimmung im Juni vergangenen Jahres mehrheitlich für den EU-Austritt gestimmt. Er soll im März 2019 erfolgen. Zwei Verhandlungsrunden seit dem Start der Austrittsgespräche im Juni hatten kaum Fortschritte gebracht.
Die EU pocht darauf, dass vor Gesprächen über die künftigen Beziehungen und ein mögliches Handelsabkommen zunächst zentrale Austrittsfragen weitgehend geklärt werden. Dazu gehören die künftigen Rechte der 3.2 Millionen EU-Bürger in Grossbritannien, die Finanzforderungen an London wegen des Austritts und der Status der britischen Provinz Nordirland. Die Briten wollen dagegen parallel zu den Austrittsfragen bereits über ein Handelsabkommen verhandeln. (sda/afp)