Sie mögen gute Musik? Dann lesen Sie das nicht

Lieder, die die Welt nicht hört

Sie mögen gute Musik? Dann lesen Sie das nicht

Vier Millionen Songs wurden auf Spotify noch nie gestreamt. Forgotify hebt diese vergessenen Lieder vom Regen in die Traufe und verschafft ihnen für ein einziges Mal Gehör.
01.02.2014, 10:5401.02.2014, 11:42
Daria Wild
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Rittermusik, die an Kellerverliese und hartes Brot erinnert, Cha-Cha-Cha, der nach Blech und Zirkus klingt und eine ganze Menge Arien, Opern und klassische Musik. Wer die Grosseltern oder die Freunde vom Musikverein Bremgarten beeindrucken will, ist bei Forgotify gut bedient. Oder haben Sie schon mal was von Különbözo Elöadôk gehört? Eben.

Leider hinterlassen die wahren Anti-Hits aus der Bibliothek der Schreckensmelodien kaum Spuren im Netz. Deshalb gibt es hier weder Videos noch Bilder. Vielleicht ist das besser so. Sonst würde neben akuter Ohrenkrebs- auch noch Augenkrebs-Gefahr bestehen.

Einmal angeklickt, verschwinden die Lieder logischerweise aus der Forgotify-Wiedergabeliste und fristen auf Spotify weiterhin ihr tristes Dasein. Für immer. Hier deshalb eine rettende kleine Auswahl und krampfhaft gesuchte Gründe, weshalb die folgenden Lieder weiterleben sollten.

Nehmen Sie ein Ohr voll.
Nehmen Sie ein Ohr voll.Bild: KEYSTONE
  • Bei Joel Smoker and the Red Dirt Band haben Sie die Chance, der erste Follower zu werden. Toll. Und bestimmt gibt es irgendwo auf der Welt Menschen, die Kassetten in Rekorder schieben, Menschen, die das Wort Rekorder überhaupt benutzen und mit Sporenstiefeln rumlaufen. Wenn Sie denen Joel Smoker zeigen, teilen sie bestimmt ein bisschen Kautabak mit Ihnen.
  • Ihr Onkel lädt Sie auf ein Bier ein. Nett. Doch dann ist da dieses Experimental-Free-Impro-Jazz-Konzert. Leute nicken mit ernsthafter Mine noch ernsthafteren Musikern zu. Mit «Das erinnert mich an Integral V von Zentraldampf» (eine Schweizer Band hats auf Forgotify geschafft!) beeindrucken Sie Ihren Onkel bestimmt. 10 Wim Pern heisst übrigens das Album. Aber fragen Sie erst nach dem Konzert. Sonst machen Sie sich noch unbeliebt.
  • Beim Album-Cover von Kelli Reisen stimmt einfach alles: Der Anzug sitzt, die Krawatte ebenso und die Mähne lässt jeden Windhund vor Neid noch dünner werden. Nehmen Sie das als Inspiration für die nächste öde Motto-Party. Die kommt bestimmt.
  • Machen Sie Peter Maffay einen Strich durch die Rechnung und hören Sie von jetzt an Jonny Hill. Ganz unbekannt ist der Traum der Grossmütter auf Spotify nicht: Immerhin 1200 Follower hat der Deutsche. Aber das Lied Im Teufelsmoor hat sich noch niemand angehört. Ausser natürlich ich. Aber das zählt nicht.
  • Hören Sie Ipso Fatso. Keine Ahnung warum. Der Name klingt lustig. Wenn Ihnen ein besserer Grund einfällt, melden Sie sich.
  • Falls Sie schon immer wissen wollten, wie es in Böhmen und Oberkrain klingt, die lustigen Böhmerwaldmusikanten glauben, die Antwort darauf zu haben. Falls Sie schon immer wissen wollten, wo Oberkrain liegt, fragen Sie Google. Tun Sie es, vielleicht müssen Sie das bei «Wer wird Millionär?» mal wissen. Auf die Frage «Wow! Warum kennen Sie das?» können Sie dann in Slumdog-Millionaire-Manier von den Böhmerwald-musikanten erzählen.
  • Herbert Baumann hat Tafelmusik für Zupforchester geschrieben. Im Ernst. Das Album heisst Vögel, Früchte und Wind. Im Ernst. Es ist sogar gut. Spass.

Diese Liste würde sich beliebig fortsetzen lassen, so viele Einzigartigkeiten schlummern auf Forgotify. Vielleicht finden Sie beim An- oder Weghören ja tatsächlich ein paar Perlen. watson übernimmt allerdings keine Haftung.

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