International
Italien

Salvini lässt Migranten nicht an Land gehen

Rettungsschiff legt in Italien an – aber die 177 Flüchtlinge dürfen nicht aussteigen

21.08.2018, 06:3521.08.2018, 07:26
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Nach mehreren Tagen im Mittelmeer ist ein Schiff der italienischen Küstenwache mit 177 Migranten an Bord im sizilianischen Catania eingelaufen. Allerdings dürfen die Geretteten die «Diciotti» zunächst nicht verlassen, wie die Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zu Dienstag berichtete.

epa06961036 The Italian Coast Guard ship 'Diciotti' is docked in the port of Catania, Italy, 20 August 2018 with the 177 migrants rescued the night off 15/16 August from a barge offshore of  ...
Bis auf Weiteres können die Geretteten nicht an Land gehen. Bild: EPA/ANSA

Verkehrsminister Danilo Toninelli von der Fünf-Sterne-Bewegung hatte dem Schiff am Montag zwar die Erlaubnis für die Einfahrt in den Hafen gegeben. Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega will die Geretteten allerdings nicht an Land gehen lassen, solange es keine «Antworten von Europa» gebe, verlautete aus Kreisen des Ministeriums.

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Italien hatte die EU-Kommission am Sonntag dazu aufgefordert, andere Mitgliedstaaten auszumachen, die die im Meer Geretteten aufnehmen. Die Kommission ist einer Sprecherin zufolge daraufhin mit den EU-Staaten in Kontakt getreten. Seit Amtsantritt der neuen populistischen Regierung in Rom im Juni werden immer wieder Schiffe mit geretteten Migranten tagelang im Mittelmeer blockiert.

Italien nimmt Teil der Flüchtlinge auf – mit einem Aber

Video: srf

Neben Italien weigert sich auch Malta, seine Häfen für sie zu öffnen. Die beiden Länder handelten in den vergangenen Wochen mehrmals ad hoc mit anderen EU-Staaten die Verteilung der Menschen aus.

Die «Diciotti» hatte am Donnerstag 190 Migranten von einem Boot in der Such- und Rettungszone Maltas aufgenommen. Die Italiener brachten 13 Menschen, die dringende medizinische Hilfe benötigten, auf die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa. Die «Diciotti» sollte die anderen Migranten nach Malta bringen. Dafür wurde ihr aber von Malta die Erlaubnis verweigert. (sda/dpa)

Endlich wieder Land unter den Füssen

Video: srf
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kafifertig
21.08.2018 10:16registriert Juli 2018
Daumen hoch!

Die Flüchtlinge können auf dem Boot mit dem Nötigsten versorgt und mit Proviant für den baldigen Rückweg ausgestattet werden. Es ist tatsächlich nicht nötig, sie an Land zu lassen. Brilliant!
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Madmessie
21.08.2018 09:43registriert Februar 2016
Die EU ist ein komplett inkompetenter Saftladen. Die kann ja niemand mehr ernst nehmen. Da ist jeder Kindergarten besser.
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