Schweiz
Armee

Fake News – das sind die Gefahren für die Sicherheit der Schweiz

Fake News inklusive – das sind die grössten Gefahren für die Sicherheit der Schweiz

29.04.2021, 09:3029.04.2021, 17:47
Mehr «Schweiz»

Damit die Schweiz ein sicheres Land bleibt, sind verstärkte Anstrengungen nötig. Der neue Bericht zur Sicherheitspolitik benennt neue Gefahren wie Cyberangriffe und staatlich gesteuerte Desinformation – und zeigt auf, wie diesen begegnet werden soll.

Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zum Sicherheitspolitischen Bericht 2021 eröffnet, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Die Konsultation dauert bis am 18. August. Vor Ende Jahr will die Regierung den Bericht an das Parlament überweisen. Der Bericht listet die Prioritäten auf, die in der Sicherheitspolitik der Schweiz gelten sollen.

Der letzte Sicherheitspolitische Bericht datiert vom 24. August 2016. Seither hat sich viel verändert: «Zusätzliche Bedrohungen und Gefahren sind aufgetaucht, ohne dass die früheren verschwunden wären», heisst es im Fazit des Berichts. Die Schutzwirkung des geografischen und politischen Umfelds der Schweiz habe abgenommen.

Für den Bundesrat sind beispielsweise Cyberangriffe und Fake News neue «Phänomene, die innerhalb weniger Jahre zu vitalen Bedrohungen für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft geworden sind». Die Schweiz müsse ihre Sicherheitspolitik deshalb noch stärker auf das veränderte Umfeld und neue Bedrohungen ausrichten.

Das bedeutet laut dem Bundesrat aber nicht, dass ältere Bedrohungen weniger aufmerksam verfolgt werden könnten. Auch konventionelle militärische Mittel würden weltweit wieder stärker zur Verfolgung eigener Interessen eingesetzt. Entsprechend blieben auch Mittel wie moderne Kampfflugzeuge für Schutz und Sicherheit von Land und Bevölkerung weiterhin unverzichtbar.

Fokus auf Krisenmanagement

Der Bundesrat definiert im aktuellen Sicherheitspolitischen Bericht neun Ziele, die in der Schweizer Sicherheitspolitik in den nächsten Jahren als Schwerpunkte verfolgt werden sollen. So soll etwa die Früherkennung von Bedrohungen gestärkt werden.

Bundesraetin Viola Amherd, Mitte, spricht an der Seite von Martin Sonderegger, Ruestungschef, links, und Korpskommandant Thomas Suessli, Chef der Armee, rechts, an einer Medienkonferenz zur Armeebotsc ...
Verteidigungsministerin Amherd.Bild: keystone

Ein weiteres Ziel ist die «freie Meinungsbildung und unverfälschte Information», damit die öffentliche und politische Diskussion in der Schweiz frei, transparent, gestützt auf Fakten - und ohne Desinformation, Beeinflussungsversuche und Propaganda durch staatliche Stellen erfolgen könne.

Mehrere im Bericht formulierten Ziele haben direkt oder indirekt mit der Corona-Krise zu tun. So soll die Schweiz die Versorgungssicherheit bei internationalen Krisen sowie die Zusammenarbeit zwischen Behörden und dem Krisenmanagement stärken.

Zu jedem der neun Ziele führt der Bericht des Bundesrates konkrete Massnahmen auf, die es in den nächsten Jahren umzusetzen gilt. Künftig will der Bundesrat den Sicherheitspolitischen Bericht einmal pro Legislatur und damit in einer kürzeren Kadenz veröffentlichen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
mrmikech
29.04.2021 09:38registriert Juni 2016
Auch noch wichtig für die sicherheit: keine firmen an China verkaufen.
1398
Melden
Zum Kommentar
avatar
Andi Weibel
29.04.2021 10:51registriert März 2018
Fun fact: Keines der Ziel ist etwas, für das man Kampfjets brauchen würde.

Aber hey, wir können ja gut mal 24 Milliarden verpulvern, wir haben ja keine anderen Probleme.
6348
Melden
Zum Kommentar
avatar
Dong
29.04.2021 10:54registriert Oktober 2016
Das klang jetzt in etwa so konkret und ausgegoren wie bei meinen Vorgesetzten ;-)

Und von wegen Fakenews: Die eigene Glaubwürdigkeit hat man selber in der Hand, da reicht es, ordentlich zu kommunizieren und wenn’s sein muss einen Fehler halt einzugestehen (@BAG!), dann erübrigt sich die Diskussion.
2114
Melden
Zum Kommentar
17
SBB-Chef Vincent Ducrot: «Es muss nicht unbedingt alles mit der Bahn erreichbar sein»
Die SBB wollen bis 2040 klimaneutral werden. Konzernchef Vincent Ducrot erklärt im Interview, wie sie das erreichen möchten und weshalb Züge oft nicht mit dem Individualverkehr mithalten können.

Herr Ducrot, die SBB möchten das klimafreundliche Reisen mit über 200 Massnahmen fördern. Welche fällt ins Gewicht?
Vincent Ducrot:
Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden. Ohne Kompensation. Das geht nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Massnahmen wie neuere und effizientere Züge und die komplette Umstellung auf erneuerbare Energie. Aktuell fahren Züge der SBB zu 90 Prozent mit Strom aus Wasserkraft und zu 10 Prozent aus Kernkraft. Das wird sich bereits 2025 ändern.

Zur Story