Ausbau des 4-Meter-Korridors schreitet im Tessin voran

Ausbau des 4-Meter-Korridors schreitet im Tessin voran

05.12.2016, 16:04

Neben den Basistunneln am Gotthard und am Ceneri ist der Ausbau des «4-Meter-Korridors» ein weiteres Grossprojekt für die SBB auf der Nord-Süd-Achse. Zwei Tunnel wurden im Tessin kürzlich an diese Standards angepasst, in einem dritten haben die Bauarbeiten begonnen.

Die Arbeiten an den Tunneln Crocetto und Giustizia, welche zwischen Biasca TI und Osogna liegen, seien abgeschlossen worden, teilte die SBB am Montag mit. Begonnen hatte man mit der Baustelle im Juni 2014 - die Kosten beliefen sich auf 29.5 Millionen Franken.

Mit der Fertigstellung rund eine Woche vor der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels können nun laut SBB auch wieder beide Gleise auf dem Streckenabschnitt benutzt werden. Da so ein «Flaschenhals» beseitigt werde, erhöhe sich auch wieder die Pünktlichkeit auf der Nord-Süd-Achse.

Startschuss in Bellinzona

Crocetto und Giustizia seien die ersten beiden Tunnel im Tessin, welche für die neuen Standards fit gemacht worden seien.

Weiter südlich in Bellinzona hat man dagegen gerade erst mit den Anpassungen für den 4-Meter-Korridor begonnen. Im 290 Meter langen Svitto-Tunnel, der unter der Burganlage Bellinzonas durchführt, wird seit Sonntagabend gebaut - unter anderem sollen die Gleise um 40 Zentimeter abgesenkt werden. Die 36 Millionen Franken teuren Renovierungsarbeiten sollen noch bis September 2018 andauern.

Auf der Nord-Süd-Achse von Basel bis Chiasso werden bis 2020 insgesamt zwanzig Tunnel angepasst, damit Sattelauflieger mit vier Meter Höhe auf Bahnwagen transportiert werden können. Dadurch soll sowohl dem Bedürfnis der Transportbranche als auch demjenigen der Verkehrsverlagerung Rechnung getragen werden.

Bis 2020 ruhen die Bagger nicht

Bis zur Eröffnung des Ceneri-Basistunnels, die für Dezember 2020 angepeilt ist, müssen laut der Regionalzuggesellschaft TILO mit Einschränkungen im Bahnverkehr gerechnet werden. Ab dem Fahrplanwechsel vom nächsten Wochenende ist für die TILO S10 Regionalzüge bereits in Bellinzona Endstation, da nördlich des Bahnhofs noch Bauarbeiten durchgeführt werden. In Lugano-Paradiso hält ab dem 11. Dezember für ein Jahr kein Zug mehr, da dort der Bahnhof komplett umgebaut wird. Es sollen Ersatzbusse bis zum Bahnhof in Lugano verkehren, der am nächsten Wochenende nach Renovierungsarbeiten feierlich eingeweiht wird.

Wer von Bellinzona aus mit dem ÖV den Flughafen Mailand-Malpensa erreichen will, muss bis Juni 2017 zwischen Cadenazzo und Luino TI vormittags in Ersatzbusse steigen. Ab Juni 2017 werden dann laut TILO alle Verbindungen durch Busse ersetzt, da auf der Strecke entlang des Lago Maggiore wichtige Modernisierungsarbeiten anstehen.

Insgesamt investiert die SBB laut eigener Aussage im Tessin bis 2020 rund 1.5 Milliarden Franken in neue Bahnhöfe, Rollmaterial und Infrastruktur. (sda)

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