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iTrump: Hobby-Musiker besiegt Donald Trump in langjährigem Rechtsstreit

«iTrump:» Wie ein App-Entwickler den mächtigsten Mann der Welt besiegte

Soll noch jemand behaupten, es gebe keine ausgleichende Gerechtigkeit ...
18.08.2017, 17:1519.08.2017, 08:55
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Das US-Patentamt hat die Rechte am Namen «iTrump» einem 40-jährigen App-Entwickler namens Tom Scharfeld zugesprochen. Damit konnte sich ein 40-jähriger Hobby-Musiker aus New York gegen den mächtigsten Mann der Welt und dessen Heer von ausgefuchsten Anwälten durchsetzen.

David besiegt Goliath. Und mehr als das, wie wir gleich sehen, doch zunächst zur Vorgeschichte:

Scharfeld, ein Ingenieur und Hobby-Musiker, liess 2010 «iTrump» als Name für eine App ins Marken-Register eintragen. Im Jahr darauf brachte er eine iPhone-App heraus, mit der man auf dem Touch-Screen wie auf einer Trompete spielen kann.

Bild
screenshot: itunes

Dann liess Trump die Anwälte von der Leine. Begründung: Es bestehe Verwechslungsgefahr mit seinem Namen, einer wertvollen Marke. Denn der umtriebige Geschäftsmann und TV-Promi streicht als Namensgeber für Hotels, Golfplätze, Steaks und diverse Lifestyle-Produkte saftige Lizenzgebühren ein.

«I just wanted to be treated fairly.»
Tom Scharfeld

App-Entwickler Scharfeld wehrte sich, zunächst ohne Anwalt, und gewann nach mehrjährigem Rechtsstreit. Damit nicht genug, ging er zum Gegenangriff über und stellte seinerseits Trumps Marken-Imperium infrage, wie Spiegel Online schreibt

«Scharfeld hatte bei seinen Recherchen nämlich festgestellt, dass Trump aus seiner Sicht schon früher ohne ausreichende Grundlage exklusive Markenrechte für Produkte mit seinem Namen beantragt oder geltend gemacht hatte – zum Beispiel im Fall eines Golfspiels. Tatsächlich gab ihm das Patentamt auch in weiteren Fällen Recht, Trump musste diverse Markenansprüche zurückziehen.»

Bloomberg machte am vergangenen Dienstag den seltenen Fall von ausgleichender Gerechtigkeit bekannt: Der New Yorker App-Entwickler, der eine Ein-Mann-Firma betreibt, war während Jahren massiv unter Druck gesetzt worden. Er sei froh, nun endlich Zeit für das Vermarkten seiner Apps zu haben, sagt er.

(dsc)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gummibär
18.08.2017 18:31registriert Dezember 2016
I trump, you trump, we trump.
Und im Norden Englands, Norfolk und Wales bedeutet "to trump" "to break wind audibly" = geräuschvoll furzen.
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L1am
18.08.2017 18:29registriert Juni 2017
Der App-Entwickler hat seinen Trump(f) gespielt und diesem Trump(el) eins ausgewischt. Wer denkt, dass sei ein Märchen wie das (T)rumpelstilzchen der täuscht sich denn auch ein einfacher Entwickler kann auf einem Präsidenten rum trump(eln).

Was für ein tr(i)ump(hahler) Erfolg - als wärs aus einem tr(a)um(p).

Ok, genug Internet für heute. Ich geh jetzt trump(et) spielen mit iTrump.
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Raphael Stein
18.08.2017 17:19registriert Dezember 2015
Wie geil ist das denn...

So underdog Geschichten lassen sich gut lesen.
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Ich habe eine (alte) Food-App entdeckt. Und du willst sie auch

Apps in der Art gibt es schon lange. Die Benutzerin scannt damit den Barcode eines Nahrungsmittels (oder von Kosmetik), und die App klärt über das Produkt auf: über die Nährwerte, die Zusammensetzung, über gefährliche Inhaltsstoffe. Alleine im Playstore von Google lassen sich mindestens fünf solcher digitalen Hilfen finden.

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