International
USA

USA: Verurteiltem Mörder droht zweiter Hinrichtungs-Versuch

Keine Vene gefunden: Verurteiltem Mörder droht in den USA zweiter Hinrichtungs-Versuch

13.12.2016, 00:0813.12.2016, 09:24
Mehr «International»

Der Oberste US-Gerichtshof hat den Berufungsantrag eines zum Tode verurteilten Häftlings zurückgewiesen, dessen qualvolle Hinrichtung im Jahr 2009 nach zwei Stunden abgebrochen worden war. Das Gericht entschied am Montag, den Fall von Romell Broom nicht aufzunehmen.

Damit bestätigte er ein Urteil des Obersten Gerichtshofs des US-Bundesstaats Ohio vom März. Broom war wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer Jugendlichen im Jahr 1984 zum Tode verurteilt worden.

Ein erster Versuch, die Strafe zu vollstrecken, war im September 2009 nach zwei Stunden abgebrochen worden, weil bei Broom keine Vene für die Injektion des tödlichen Gifts gefunden werden konnte. Das Gesetz schreibt vor, dass Hinrichtungen in Ohio «schnell und schmerzfrei» erfolgen müssen.

Seitdem kämpfen die Verteidiger des heute 60-Jährigen dafür, dass ihm ein zweiter Versuch der Hinrichtung wegen der erlittenen psychischen und körperlichen Qualen erspart bleibt. Sie argumentierten ausserdem mit dem Grundsatz, dass niemand für dieselben Vorwürfe mehrfach bestraft werden dürfe. (gin/sda/afp)

Fünf Pannen und Fehlentscheide in Justiz und Vollzug der letzten fünf Jahre

1 / 7
Fünf Pannen und Fehlentscheide in Justiz und Vollzug der letzten fünf Jahre
1. Am 25. August 2008 wird Daniel H. aus einer Massnahme für junge Erwachsene im Baselbieter Arxhof entlassen. H. musste sich lediglich einer ambulanten Therapie unterziehen und sich regelmässig bei seiner Bewährungshelferin melden. Den Hauptrisikofaktor für einen Rückfall orteten Vollzugsbehörde und Bewährungshilfe in H.s Suchtverhalten. Anderer Risikofaktoren, wie Sexualpräferenzen und psychischer Störung, war sich niemand bewusst. Am 4. März 2009 tötete Daniel H. das Au-Pair Lucie Trezzigni in seiner Wohnung in Rieden bei Baden. Der Untersuchungsbericht zeigte, dass die in einem Verein organisierte Bewährungshilfe nicht mit den nötigen Informationen versorgt worden war. (KEYSTONE/Illustration Linda Graedel) ... Mehr lesen
quelle: keystone / steffen schmidt
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Warum die Ehe zwischen Russland und China stärker denn je ist
Der positive Ukraine-Entscheid des US-Kongresses hat auch negative Nebenwirkungen.

Gegen Ende der Dreissigerjahre waren die Amerikaner alles andere als gewillt, Europa im Kampf gegen Hitler zu unterstützen. Die Ansicht, im Ersten Weltkrieg seien zu viele US-Soldaten unnütz an der Front gegen den Kaiser gestorben, war weit verbreitet. Der Isolationismus befand sich auf dem Vormarsch. Wie heute herrschte eine starke «American-first»-Stimmung und auch eine teilweise offene Sympathie für Nazi-Deutschland.

Zur Story