Schweiz
Wirtschaft

Wirtschaft wächst, aber Arbeitnehmer bekommen nichts: Travail.Suisse fordert mehr Lohn

Wirtschaft wächst, aber Arbeitnehmer bekommen nichts: Travail.Suisse fordert mehr Lohn

18.12.2017, 09:4018.12.2017, 10:20
Mehr «Schweiz»
Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik, Travail Suisse spricht an der Medienkonferenz von Travail Suisse, am Montag, 9. August 2016 in Bern. Der Arbeitnehmer-Dachverband Travail.Suisse und die ihm ...
Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail Suisse.Bild: KEYSTONE

Die Gewerkschaft Travail.Suisse ist unzufrieden mit den Lohnverhandlungen 2018. Sie fordert eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer in der Schweiz am wirtschaftlichen Aufschwung.

Die Lohnerhöhungen von lediglich 0.5 bis 1 Prozent zusätzlich zu einigen Nullrunden seien bei einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 2.4 Prozent ungenügend, kritisierte Travail.Suisse an einer Medienkonferenz am Montag in Bern.

Damit würden die Arbeitnehmenden im kommenden Jahr real kaum mehr Geld im Portemonnaie haben, beanstandete Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Die allgemeine Teuerung und steigende Krankenkassenprämien frässen die Lohnerhöhungen wieder auf.

Ausserdem arbeiteten bürgerliche Kräfte aktiv daran, das im internationalen Vergleich schon sehr liberale Arbeitsgesetz auszuhöhlen, monierte die Gewerkschaft. Die Arbeitszeiterfassung solle abgeschafft und gleichzeitig die Wochenarbeitszeit erhöht werden. Travail.Suisse werde sich mit aller Kraft gegen diese Pläne wehren.

Unser Lohnpolizist Michi (13) fragt nach

Video: watson

Auch im Bereich der Frauenlöhne sowie dem Vaterschaftsurlaub bewege sich wenig. Die Arbeitgeber seien nicht bereit in Bezug auf die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern einen Effort zu leisten. «Damit ist definitiv klar, dass die Arbeitgeber die Lohngleichheit nicht auf gut schweizerischem, sozialpartnerschaftlichem Weg vorantreiben wollen», sagte Fischer.

Es sei daher höchste Zeit, dass sich das Parlament endlich mit der Botschaft der Revision des Gleichstellungsgesetzes befasse und die Unternehmen zumindest zu einer Kontrolle der Lohngleichheit aufgefordert würden. (sda)

So viel verdienen die Bundesliga-Profis durchschnittlich

1 / 21
So viel verdienen die Bundesliga-Profis durchschnittlich
Das Unternehmen Sporting Intelligence hat die jährlichen Durchschnittsgehälter der 18 Bundesligisten veröffentlicht. Überraschungen gibt's nur wenige – Geld schiesst eben in den meisten Fällen doch Tore.
quelle: epa / bernd thissen
Auf Facebook teilenAuf X teilen

[dhr, 22.01.2017] Geld, Banken, Weltwirtschaft

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
37 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
jjjj
18.12.2017 10:52registriert Dezember 2015
die armen CEOs brauchen ja ihre Boni. Sonst machen sie ihren Job nicht mehr und alle verlieren ihre Arbeitsplätze. Seid dankbar und arbeitet weiter ohne aufzumucken!

das ist schon richtig so (sagt die HSG).
888
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ferienpraktiker
18.12.2017 11:39registriert Juni 2017
Da ist unserer Firma vorbildlich. Individuelle Erhöhungen finden statt wo es Sinn macht und nötig ist - aber nur auf Stufe "Mitarbeitende". Für alle Kader gibt's die Nullrunde.
Und ja - es stimmt (mein Job bringt es mit sich, dass ich es nachprüfen kann).
430
Melden
Zum Kommentar
avatar
manhunt
18.12.2017 12:31registriert April 2014
ist doch (sünneli-) klar, ende jahr muss eine fette dividende rausspringen, für die ach so hart arbeitenden grossaktionäre. schliesslich muss die ganze mühe, den grossen batzen am fiskus vorbeizuschleusen, auch angemessen entschädigt werden. wo kämen wir denn hin, wenn die personalkosten noch weiter steigen würden. dann bliebe ende jahr weniger für die gut betuchten und jene im unternehmen welche due ganze verantwortung (jedoch niemals die konsequenzen wenn was schief geht) tragen. aber herr und frau schweizer haben genau dieser politik ihre stimme gegeben, bei den letzten wahlen.
376
Melden
Zum Kommentar
37
Swissgrid sieht sich in guter Form vor Modernisierung des Netzes

Die Netzbetreiberin Swissgrid spricht in Bezug auf ihr Geschäftsjahr 2023 von einem «soliden Unternehmensergebnis». Es sei eine starke Basis für die Modernisierung des Übertragungsnetzes geschaffen worden. Beklagt wird das Fehlen eines Stromabkommens mit Europa.

Zur Story