Am 4. August 2017 nach 18 Uhr ist an der Marktgasse in St.Gallen ein damals 22-jähriger Schweizer schwer verletzt worden. Ein 43-jähriger Schweizer wird verdächtigt, den 22-jährigen Schweizer mit einem Messer attackiert zu haben. Das Opfer verstarb am 8. August. Die in enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei St.Gallen und dem Institut für Rechtsmedizin geführte Untersuchung ist abgeschlossen, wie die Staatsanwaltschaft am Montag schrieb.
Der Beschuldigte war gemäss forensisch-psychiatrischem Gutachten im mutmasslichen Tatzeitpunkt schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft beantragt daher beim Kreisgericht St.Gallen im sogenannten Verfahren bei einer schuldunfähigen beschuldigten Person eine stationäre therapeutische Massnahme.
Dieses spezielle Verfahren sei relativ selten, sagte Roman Dobler, Mediensprecher der St.Galler Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es werde aber trotzdem zu einer Verhandlung vor Gericht kommen.
Der Täter machte bei seiner Festnahme einen verwirrten Eindruck. «Der Mann hat eine schwere psychische Störung, die mit der Tat zusammenhängt», sagte Dobler. Das Opfer konnte nicht mehr befragt werden, bevor es an den schweren Stichverletzungen verstarb. «Täter und Opfer kannten sich nicht», so Dobler weiter.
Der Beschuldigte befindet sich seit dem 26. Februar 2018 im vorzeitigen Massnahmenvollzug. Falls das Gericht eine stationäre therapeutische Massnahme verhängt, kann diese in einer ersten Phase maximal fünf Jahre dauern. Eine Verlängerung ist auf Antrag möglich. (sda)