Schweiz
Gesellschaft & Politik

Swiss Pass: Kunden beklagen sich über komplizierten Registrierungsprozess

ARCHIVBILD - ZUR KUENFTIGEN ZUSAMMENARBEIT DER SBB UND SOB STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGEUNG - Eine Frau steigt in einen Zug, aufgenommen am 26. August 2003. (KEYSTONE/Martin Ru ...
Auch Experten für Nutzerführung üben Kritik am Prozess der Konten-Verknüpfung.Bild: KEYSTONE

Das neuste Problem beim Swiss Pass: Es ist kompliziert

31.07.2017, 09:5531.07.2017, 10:04
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Immer noch Ärger mit dem Swiss Pass: «Ab dem 10. August 2017 können Sie sich für den Billettkauf auf der ­Website der SBB nur noch mit einem Swiss-Pass-Login anmelden», teilte die SBB Ende Juli ihren Kunden mit. Doch die Registrierung bei Swiss Pass scheint ein komplizierter Prozess zu sein. So kompliziert, dass viele Kunden scheitern, schreibt nun der Tages-Anzeiger.

«Ich habe es auch nach drei Versuchen nicht geschafft», sagt ein Kunde gegenüber der Zeitung. Eine weitere Kundin erzählt: «Die SBB-Angestellte am Billettschalter wollte es für mich einrichten. Auch sie schaffte es erst nach mehreren Versuchen, meine Konten zu verknüpfen.»

Verschiedene Experten für Nutzerführung üben ebenfalls Kritik am Prozess der Konten-Verknüpfung: «Es stellt sich mir die Frage, wieso man dies nicht direkt aus seinem Ticketshop-Konto mit einem einzigen Klick erledigen kann. Das wäre technisch sicher zu realisieren gewesen», sagt beispielsweise Jan Schneider von der Online-Marketingagentur OMA Experten.

Michael Richter, Präsident von UX Schweiz, dem Branchenverband der Schweizer User-Experience-Firmen kritisiert, dass man für die Verknüpfung mehrere Browserfenster gleichzeitig nutzen muss. Ausserdem wechsle die Sprache teilweise ohne Grund von Deutsch zu Französisch. Er vermutet, dass hier «technische Komplexität und Aufwand auf den Nutzer abgewälzt» werde. Dies sei besonders auch für ältere Nutzer ein Problem. 

Pascal über egoistische Pendler

Video: watson/Pascal Scherrer, Emily Engkent

Der Swiss Pass soll dereinst alle Abos und Tickets auf sich vereinen und ihre Transformation in die Zukunft unterstützen. Die SBB begründet die Umstellung wie folgt: «So können Sie die verschiedensten Angebote aus zahlreichen Onlineshops des öffentlichen Verkehrs der Schweiz nutzen – und müssen sich nur ein Passwort merken.» Zu den mit der Registrierung verbundenen Komplikationen nahm das Unternehmen bis zur Publikation des Artikels keine Stellung. (kün)

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quelle: keystone / anthony anex
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mein Lieber
31.07.2017 10:49registriert November 2015
Der Swiss Pass ist ein Technikkrüppel den niemand will. Einzig die SBB wollen ums Verrecken dieses Geschwür am Leben erhalten. Wir anderen ÖV Unternehmen sollten uns geschlossen dagegen stemmen.
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walsi
31.07.2017 10:37registriert Februar 2016
Ich habe keinen Swiss Pass und brauche den auch nicht als normaler Vollzahler bei der SBB, ich sehe daher auch nicht ein weshalb ich mich bei Swiss Pass registrieren muss wenn ich mein Billett über die SBB-App kaufe. Man stelle sich vor die Leute müssten sich zwingend bei Cumulus registrieren bevor sie bei der Migros einkaufen dürfen.
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Linus Luchs
31.07.2017 12:49registriert Juli 2014
Und worum geht es den SBB wirklich? Um die Datenkontrolle resp. die Einführung des "Personalized Pricing" oder "Dynamic Pricing". Je nach persönlicher ÖV-Nutzung wird dem Einzelnen ein anderer Fahrpreis angeboten. Die Kunden werden überwacht, manipuliert, haben keine Kostensicherheit und bald auch nicht mehr die Entscheidungsfreiheit, ob sie sich der Big Data-Diktatur ausliefern wollen.

Es wäre an der Zeit, dass sich die Bevölkerung wehrt, die lässt es aber mit sich machen, und unsere Regierung treibt den Weg zur "digitalen Identität" noch weiter an:
http://www.watson.ch/%21180585179
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