Sie sind gute Freunde und wohnen im gleichen Kanton: Stan Wawrinka am Genfersee, der Franzose Gaël Monfils (30, ATP 16) in der Waadtländer Gemeinde Trélex. Heute treffen die beiden in den Achtelfinals der French Open aufeinander. Doch die letzte Hoffnung des Heimpublikums macht sich keine grossen Hoffnungen, wie er am Tag zuvor zugibt.
Er könne sich nicht mit dem Schweizer vergleichen, findet Monfils. «Er hat drei Grand-Slam-Turniere gewonnen. Es besteht absolut kein Zweifel, dass er derzeit einer der besten Spieler des Planeten ist. Physisch ist er ein Monster.» Dabei gilt Monfils selber als einer der athletischsten Spieler und er verbrauchte weniger Kraft als andere, da er von der Aufgabe seines Landsmanns Richard Gasquet profitierte.
Speziell ist das Duell aber auch, weil die Trainer der beiden ebenfalls eng befreundet sind. Die beiden ehemaligen schwedischen Spitzenspieler Magnus Norman und Mikael Tillström betreiben mit Nicklas Kulti in der Nähe von Stockholm die Akademie «Good to Great». Monfils sagt: «Mit Stan gehe ich auch einmal einen trinken. Wir sind wirklich gute Kumpels.»
Mit Schweizern hat Monfils in Paris schlechte Erfahrungen gemacht. Zwei Mal scheiterte er in den Viertelfinals an Roger Federer, 2009 verlor er im Halbfinal gegen Federer. Wawrinka und Monfils haben sich bisher vier Mal duelliert, beide haben zwei Erfolge feiern können. Letztmals standen sie sich vor sechs Jahren in Melbourne gegenüber, mit dem besseren Ende für den Schweizer.
Wawrinka hat in Paris noch keinen Satz abgegeben und ist inklusive dem Turniersieg in Genf seit sieben Partien ungeschlagen. Der Romand sprach von einer perfekten Woche: «Ich spiele gut und das Selbstvertrauen ist da. Aber das ist erst der Beginn des Turniers.»