Borussia Dortmund hat zuhause das Revierderby gegen Schalke 2:4 verloren. Zu reden gaben dabei zwei Platzverweise gegen den BVB – und ein umstrittener Handspenalty, welcher Schalke den Ausgleich zum 1:1 ermöglichte.
«Sowas habe ich noch nie erlebt. Es ist sehr, sehr schwer zu verdauen. Vor allem die Art und Weise, wie es passiert ist», sagte Lucien Favre hinterher. Der Trainer Dortmunds war ausser sich, dass Schalke den Handspenalty erhielt. «Das ist so lächerlich heutzutage. Der Fussball macht sich peu à peu lächerlich», ärgerte sich Favre. Und weiter:
Was war eigentlich geschehen? Das:
Borussia Dortmund lag 1:0 in Führung, als Breel Embolo im Strafraum des BVB aus der Drehung abzog. Umittelbar neben dem Schweizer stand Julian Weigl, an dessen Hand der Ball prallte. Die Unparteiischen entschieden: Elfmeter.
Schalkes Trainer Huub Stevens war auf Seiten Favres, was die derzeit kleinlich wirkende Regelauslegung beim Handspiel betrifft. «Ich sehe oft die Verteidiger mit den Händen auf dem Rücken. Das ist doch kein verteidigen», sagte Stevens und forderte: «Da muss eine klare Linie kommen.»
Schiedsrichter Felix Zwayer verteidigte seinen Pfiff. Er sprach von einem klaren Penalty. «Der Arm ist auf Schulterhöhe waagrecht abgespreizt, das ist eine Vergrösserung der Körperfläche. Damit wird der Ball abgeblockt, deshalb ist es nach aktueller Auslegung ein strafbares Handspiel – international und auch in Deutschland.»
Zwayer wollte nicht in Abrede stellen, dass auch Schiedsrichter Fehler unterlaufen würden. «Aber in diesem Fall ist es sehr eindeutig, dass der Arm abgespreizt ist, auch nach Ansicht der Fernsehbilder. Es ist nach aktueller Auslegung ein Strafstoss.»
Dortmund verlor nicht nur das Spiel, sondern auch zwei Spieler. Marco Reus (60.) und Marius Wolf (66.) sahen nach rüden Fouls jeweils direkt Rot.
Für BVB-Captain Reus stand ausser Frage, dass sein Platzverweis korrekt war. «Ich komme einfach einen Schritt zu spät. Wer micht kennt, der weiss, dass ich niemals den Gegner verletzten möchte. Er hat dann einen Zwischenschritt gemacht und ich treffe ihn an der Achillessehne. Von daher war es eine Rote Karte», sagte Reus. Er wird seinem Team im Endspurt fehlen.
Wenn Bayern München morgen beim 1. FC Nürnberg gewinnt, dann hat der Rekordmeister vier Punkte Vorsprung – bei nur noch drei auszutragenden Spielen. «Wenn es morgen weiterhin ein Punkt ist, dann ist noch alles offen», hofft Marco Reus.
Derweil hat sein Trainer die Hoffnungen anscheinend schon aufgegeben. Lucien Favre meinte auf die Frage, ob das Titelrennen in der Bundesliga nach der Niederlage entschieden sei, jedenfalls: «Ja. Ja, klar.»
Bayern München: Nürnberg (A), Hannover (H), Leipzig (A), Frankfurt (H).
Borussia Dortmund: Bremen (A), Düsseldorf (H), Mönchengladbach (A).
zweimal rot aber korrekt!