30.12.2017, 15:1230.12.2017, 15:18
21 watson-Redaktorinnen und Redaktoren erklären ihren Moment des Jahres 2017:
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Lausige Manieren im Weissen Haus: Während Donald Trump am 27. Februar schwarze Professoren empfängt, lümmelt sich seine Beraterin Kellyanne Conway auf das Sofa und fummelt am Handy herum.
Bild: AP/AP
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Dieses Bild hat mich persönlich dieses Jahr am meisten berührt. Ja, viele Leute können Fotos wie dieses nicht mehr sehen. Zu oft waren solche Bilder in den Medien. Auch hat sich dieses Jahr der Diskurs über Flüchtende und Flüchtlingshelfer auf hoher See zunehmend verschlechtert. Die einen werden als Wirtschaftsflüchtlinge abgestempelt und Letztere in die Nähe von kriminellen Schlepperbanden gerückt. Als ich zum ersten Mal über dieses Foto stolperte, konnte ich nicht mehr aufhören, es anzusehen. Die verkrampften Gesichter, der panische Sprung ins Wasser, diese Platznot auf dem verkümmerten Holzboot, nicht genug Schwimmwesten für alle, das schwarze Meer. In Libyen werden Flüchtende auf engstem Raum in gefängnisartigen Zellen eingepfercht, sie werden wie Vieh auf dem Markt als Sklaven verkauft und gleichzeitig klopfen sich die Regierungschefs der europäischen Staaten auf die Schultern, weil endlich weniger Menschen über das Mittelmeer gelangen. Vor diesem Hintergrund will ich persönlich nie aufhören, bei solchen Bildern ganz genau hinzuschauen.
Bild: AP
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Ignazio Cassis wurde am 1. August in Breggia von der Tessiner FDP offiziell als Bundesratskandidat nominiert. Für Aufsehen sorgte weniger seine Ansprache an diesem heissen Tag, sondern sein Outfit: Cassis trug einen grauen Anzug mit einem roten Schweiz-T-Shirt – ein modischer Sündenfall für einen gebürtigen Italiener. Geschadet hat es ihm nicht, er wurde trotzdem gewählt.
Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
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Ist Melania etwa tiefgefroren vor lauter Weihnachtsdeko im Weissen Haus?
Bild: EPA/ABACA PRESS POOL
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Ein Schnappschuss vom Uefa-Supercup zwischen Real Madrid und Manchester United. Witzig vor allem auch, weil sich alle darüber lustig machten – und «Opfer» Marouane Fellaini mitlachte und twitterte: «Danke allen, die dieses Bild gepostet oder mir geschickt haben.» Das gibt dem Bild eine wichtige Botschaft: Lache über dich selbst. Es macht vieles einfacher.Bild: AP/AP
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Der Schweizer Nico Hischier schreibt Eishockey-Geschichte. Im NHL-Draft wird er als erster Schweizer als Nummer Eins gezogen. In seiner ersten Saison bei den New Jersey Devils kann er sofort überzeugen und gehört mit 18 Jahren bereits zu den Leistungsträgern in der besten Liga der Welt.Bild: AP
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Und wieder wurde ein Jugendwort des Jahres gewählt. Gewonnen hat 2017 das Social-Media-Sprachphänomen «I bims», was so viel bedeutet wie «Ich bins». I bims vor allem etwas irritiert vong Sprachgebrauch her.Bild: dpa
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Für mich als alter Römer-Fan und Nero-Verehrerin (er wurde missverstanden, er wollte doch einfach ein Künstler sein und er hat Rom NICHT angezündet) war der 4. Februar 2017 ein Freudentag. Nach jahrelangen Restaurationsarbeiten ist das Domus Aurea, Neros güldener Palast, endlich wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Mit Virtual-Reality-Brillen sieht man die ganze damalige Pracht vor Augen. Ich will dahin!Bild: EPA/ANSA
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Donald Trump zu Besuch im Vatikan – der Papa strotzt nur so vor Begeisterung.Bild: AP Pool
Ich weiss, nichts Weltbewegendes. Aber Tierquälerei regt mich immer auf. Besonders, wenn es den Anschein hat, dass es durch Versagen der Kontrollinstanzen und "ein Auge zudrücken" überhaupt soweit kommen konnte. Und am Schluss will natürlich wieder einmal keiner Schuld sein und niemand kann sich erklären, wie es so weit kommen konnte.
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Es ist ein Film-Still aus der bedrückenden VICE-Doku über den Marsch der Neonazis und Weissen Nationalisten in Charlottesville, Virginia. Die brennenden Fackeln der um die Statue versammelten Menschenmasse geben ein gespenstisch-angsteinflössendes Bild ab. Dass bei den Tumulten rund um den Neonazi-Marsch eine Gegendemonstrantin starb und Donald Trump die Rechtsextremen nie richtig verurteilte, macht das Bild auch zu einem historischen Dokument einer beunruhigenden Periode der US-Geschichte.Bild: AP/Vice News Tonight
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Mark Cavendish fährt in Peter Sagans Ellbogen – Letzterer wird darauf hin (wohl zu unrecht) von der Tour de France disqualifiziert und den Radsportfans fehlt der grösste Star. #JeSuisPeterBild: EPA/EPA
Mein Bild zeigt die Rakete von Mike Hughes, der damit beweisen will, dass die Erde flach ist. Für mich steht dieses stellvertretend für all die absurden Dinge, die 2017 geschehen sind.Bild: madmikehughes.com
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Mich berührten diese zwei Mädchen währendem sie bei der Bambi-Verleihung auf der Bühne standen. Melati und Isabel aus Bali, die 2013 im Alter von zwölf bzw. zehn Jahren die Organisation Bye Bye Plastic Bags gründeten, erhielten den zweiten Bambi in der Kategorie «Unsere Erde». Die Ansprache war grossartig.Bild: EPA
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Er war der König der Alpinisten, ein Ausnahmetalent, ein Getriebener, einer, dem selbst die anspruchsvollste Tour im Himalaya nicht genug war. Ueli Steck pulverisierte diverse Alpin-Rekorde, war vor allem bekannt für seine Hochgeschwindigkeits-Besteigungen – er ist gewisse Gipfel regelrecht hochgerannt. Im April dieses Jahres hat der Emmentaler einen weiteren Rekord avisiert: Innerhalb von 48 Stunden und ohne Sauerstoff wollte er den Mount Everest und den Lhotse besteigen, kein Mensch hat dies je zuvor geschafft. Während der Vorbereitung dann die Tragödie. Ueli Steck stürzte ab und verstarb mit 40 Jahren – es war die eine Extrem-Expedition zu viel. Auf diesem Bild wird sein Leichnam von Rettungskräften abtransportiert.Bild: EPA/EPA
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Anfang Juli war in Hamburg der Teufel los. Hinter verschlossenen Türen trafen sich die Mächtigen, auf den Strassen demonstrierten die Ohnmächtigen. Die friedlichen Proteste gegen den G20-Gipfel rückten in den Hintergrund. Stattdessen dominierten Gewalt und Chaos. Zwei Szenen werden mir in Erinnerung bleiben. Eine junge Frau, die auf einen Panzerwagen klettert und von Polizisten mit Tränengas abgeschossen wird. Und ein schwarz gekleideter Mann, der mit dem iPhone vor brennender Kulisse ein Selfie schiesst. Der #riothipster ging um die Welt. Und eine Twitter-Userin brachte es auf den Punkt: «Sind die Cops Arschlöcher oder die Demonstranten oder die Presse? Nein. Arschlöcher sind Arschlöcher. Das ist eine typenoffene Gruppe.»Bild: AP/AP
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Nach viereinhalb Jahren endlich wieder ein Grand-Slam-Titel für «King Roger». Und was war das für ein packender Final, Federer dreht die Partie gegen Rafael Nadal nach 1:3-Rückstand im fünften Satz.Bild: EPA/AAP
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Bild: EPA/EPA
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Mitte Oktober wüten in Portugal heftige Waldbrände. Extreme Dürre und vermutlich Brandstiftung haben sie ausgelöst. Mindestens 36 Menschen sind ums Leben gekommen. Besonders betroffen waren Nord- und Mittelportugal, wo die Brände zum zweiten Mal in diesem Jahr katastrophale Ausmasse erreichten. Das Bild zeigt Anwohner, die vor den Flammen geflohen sind und wohl alles darin verloren haben. Sehr berührend.Bild: EPA LUSA
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Er hielt seine Tränen nicht zurück, als er wusste, dass nun alles vorbei ist. Soeben waren Gianluigi Buffon und die italienische Fussball-Nationalmannschaft in der Qualifikation für die WM 2018 gescheitert. Am Goalie lag's in seinem 175. und letzten Länderspiel nicht, seine stürmenden Kollegen brachten gegen Schweden einfach kein Tor zustande. Kein «Grande Gigi», der inbrünstig die Nationalhymne singt, keine Squadra Azzurra, die in Russland nach dem fünften Titel greift: Italien wird im nächsten Sommer auch all jenen fehlen, deren Herz für eine andere Nation schlägt.Bild: EPA/ANSA
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Saffiyah Khan, eine junge Frau aus Birmingham, stellt sich einem pöbelnden English Defence League-Demonstranten entgegen. Wunderschön, ihr leicht belustigter Ausdruck, den sie für diesen Wutbürger aufbringen kann. Saffiyah kam spontan einer Hijab-tragenden Frau zu Hilfe, die vom Rechtsaussen-Mob umzingelt wurde. Die Message ist klar: Diese Stadt lässt sich nicht von einem Mob frustrierter Ewiggestriger einschüchtern. Und ausserdem trug Saffiyah ein Specials-T-Shirt. Vorzüglichen Musikgeschmack hat sie also auch noch. Yeah.Bild: Youtube.com
Und welches ist dein Bild des Jahres? Ab in die Kommentare damit!
Diese Begriffe wurden 2017 am häufigsten gegoogelt
Video: srf
Augenblicke – Bilder aus aller Welt
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Augenblicke – Bilder aus aller Welt
Zoo Berlin: Panda Weibchen Meng-Meng mit einem ihrer gerade geborenen Babies am 2. September 2019.
quelle: epa / zoo berlin handout
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Um sich gegen globale Gesundheitskrisen besser zu wappnen, arbeitet die Weltgesundheitsorganisation WHO an einem globalen Pandemievertrag. Massnahmengegner aus der Corona-Zeit befürchten den Verlust der Unabhängigkeit.
Taucht ein neuer bösartiger Erreger auf, ist eine weitere Pandemie durchaus möglich. Schon während der Corona-Pandemie machte sich die Weltgesundheitsorganisation WHO daran, einen weltweiten Pandemievertrag zu erarbeiten. Inzwischen liegt nach sieben Verhandlungsrunden ein Textentwurf vor, über den im Mai 2024 an der 77. Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf abgestimmt werden soll. Parallel zu den Arbeiten am Pandemievertrag werden die Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO revidiert, die es seit den 1970er-Jahren gibt. Die Revision soll gleichzeitig mit dem Pandemiepakt verabschiedet werden.