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Amazon sperrt israelischen Spionage-Software-Hersteller NSO Group

Laut Amnesty International hatte NSO für seine Spyware zuletzt die Cloud-Dienste des Amazon-Tochterunternehmens AWS genutzt.
Laut Amnesty International hatte NSO für seine Spyware zuletzt die Cloud-Dienste des Amazon-Tochterunternehmens AWS genutzt.Bild: Shutterstock

Amazon sperrt israelischen Spionage-Software-Hersteller NSO Group

20.07.2021, 18:1421.07.2021, 06:06
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Nach Vorwürfen der Ausspähung von Oppositionellen und Journalisten mit Hilfe der Spionage-Software Pegasus hat der Webdienstleister Amazon die Konten des israelischen Softwareherstellers NSO gesperrt. «Als wir von diesen Aktivitäten erfahren haben, haben wir schnell gehandelt, um die relevante Infrastruktur und Konten abzuschalten», erklärte ein Sprecher des Cloud-Dienstleisters Amazon Web Services (AWS) am Dienstag. Dies sei in Übereinstimmung mit den Nutzungsbedingungen geschehen, die Hacking-Aktivitäten ausschliessen.​

Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge hatte NSO für die Spyware zuletzt die Cloud-Dienste des führenden Anbieters AWS genutzt. Ein internationales Journalistenkonsortium hatte am Sonntag neue Vorwürfe gegen das israelische Unternehmen NSO veröffentlicht. Nach diesen sollen auf Smartphones von zahlreichen Journalisten, Menschenrechtlern und Oppositionellen Spuren von Angriffen mit der Pegasus-Software gefunden worden sein. Die Aktivitäten der NSO sind zumindest teilweise seit mehreren Jahren bekannt.

NSO hat die Vorwürfe am Sonntag zurückgewiesen. Pegasus werde «ausschliesslich an Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste von geprüften Regierungen verkauft, mit dem alleinigen Ziel, durch Verhinderung von Verbrechen und Terrorakten Menschenleben zu retten», hiess es - wie auch bereits nach früheren ähnlichen Vorwürfen.

Die Spionagesoftware, die seit Jahren als sogenannter Staatstrojaner eingesetzt wird, wurde erstmals 2016 von Sicherheitsforschern auf Apple-Geräten nachgewiesen. «Pegasus ist die ausgeklügeltste Attacke, die wir je auf einem Endgerät gesehen haben», schrieben die Sicherheitsexperten damals. Die Malware mit Fähigkeiten «auf Geheimdienst-Niveau» sei modular aufgebaut und greife zu Verschlüsselung, um nicht entdeckt zu werden.

(oli/sda/dpa)

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