Vor dem Obersten Berufungsgericht in Bloemfontein hat am Dienstag das Berufungsverfahren gegen den früheren südafrikanischen Sprint-Star Oscar Pistorius begonnen. Staatsanwalt Gerrie Nel will den 28-Jährigen wegen Mordes verurteilt sehen.
Der unterschenkelamputierte Pistorius war im vergangenen Jahr wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp im Februar 2013 zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Im Oktober wurde er wegen guter Führung in den Hausarrest entlassen.
Vor dem Gericht in Bloemfontein wird nun ein Richtergremium den Antrag der Staatsanwaltschaft prüfen, Pistorius wegen Mordes zu verurteilen. Dem Sportler drohen bei einer Verurteilung mindestens 15 Jahre Haft.
Keine erneuten Zeugenanhörungen
Bei dem auf einen Tag angesetzten Verfahren sollen Anklage und Verteidigung ihre Argumente vortragen. Das Verfahren wird nicht in der Hauptsache neu geführt, erörtert werden Fragen der Rechtsauslegung. Erneute Zeugenanhörungen wird es daher nicht geben.
Das Urteil soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Wie bei solchen Verfahren üblich, nahm Pistorius an der Anhörung nicht teil. Die Mutter des mit vier Schüssen getöteten Opfers war dagegen anwesend.
Pistorius beteuerte stets, seine Freundin für einen Einbrecher gehalten und sie in Panik erschossen zu haben. Ebenso wie Steenkamps Eltern glaubt aber auch die Staatsanwaltschaft nicht an diese Version. (sda/afp/dpa)