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Ivanka und Melania Trump sorgen in Riad für grosse Augen – ohne Kopftuch

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Ivanka und Melania Trump in Saudi-Arabien
Ivanka und Melania Trump sorgten im erzkonservativen Saudi-Arabien für Aufsehen.
quelle: epa/saudi press agency / saudi press agency handout
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Ohne Kopftuch – Ivanka und Melania Trump sorgen für grosse Augen in der arabischen Welt

21.05.2017, 03:1321.05.2017, 12:30
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Donald Trumps Ehefrau Melania und seine Tochter Ivanka haben beim Staatsbesuch des US-Präsidenten in Saudi-Arabien grosses Aufsehen erregt. Beide Frauen traten in dem ultrakonservativen Königreich am Samstag ohne Kopftuch auf.

Der saudische König Salman schüttelte der First Lady nach der Ankunft am Flughafen in Riad auch kurz die Hand – was für viele strenggläubige Muslime in Saudi-Arabien ein anstössiges Verhalten sein dürfte.

Der arabische Begriff «Bint Trump» («Trumps Tochter») entwickelte sich bei Twitter innerhalb kürzester Zeit zum Top-Hashtag. Vor allem Männer meldeten sich zu Wort und rühmten Ivankas Aussehen. «Wir sollten unsere Beziehungen mit Trump verbessern und seiner Tochter viele Investitionen garantieren, damit sie unser Land häufiger besucht», schrieb der Twitterer Rakan al-Atibi auf Arabisch.

«Eine richtige Frau»

In einem häufig geteilten Video hielt ein Mann in traditioneller saudischer Kleidung, der sich Badr bin Fahd nannte, sogar um die Hand von Ivanka an, die in Saudi-Arabien von ihrem Ehemann Jared Kushner begleitet wurde. Ein anderer Nutzer twitterte: «Zum ersten Mal sehe ich eine richtige Frau.» Daneben setzte er zwei Herzen.

First Lady Melania Trump trug am ersten Tag des Besuchs in Saudi-Arabien einen weiten schwarzen Hosenanzug mit einer grossen goldenen Schnalle. Ihre Kleidung erinnerte an die schwarze Abaja, die Frauen in Saudi-Arabien als Überwurf tragen müssen – ein langes Gewand, das keine Körperkonturen erkennen lässt. Saudischen Frauen ist es in dem Königreich zudem untersagt, auf die Strasse zu gehen, ohne die Haare zu verbergen.

Ivanka hatte ein schwarz-weisses Kleid gewählt. Die blonde Präsidententochter begleitete ihre Vater und Melania unter anderem in den saudischen Königspalast. Dort sass sie beim offiziellen Empfang neben dem früheren Kronprinzen Mukrin bin Abdelasis, mit dem sie sich angeregt unterhielt.

Erinnerung an Michelle Obama

Michelle Obama, Ehefrau des amerikanischen Ex-Präsidenten Barack Obama, hatte im Januar 2015 bei Saudis für Empörung gesorgt, als sie bei einem Besuch in Riad ebenfalls mit offenen Haaren auftrat.

FILE - In this Jan. 27, 2015 file photo, President Barack Obama and first lady Michelle Obama stand with new Saudi King Salman bin Abdul Aziz they arrive on Air Force One at King Khalid International  ...
Michelle und Barack Obama in Riad im Jahr 2015.Bild: Carolyn Kaster/AP/KEYSTONE

Auch Trump gehörte damals zu den Kritikern der damaligen First Lady. Auf Twitter schrieb er: «Viele sagen, es sei wunderbar gewesen, dass Frau Obama sich geweigert habe, ein Kopftuch in Saudi-Arabien zu tragen, aber sie wurden beleidigt. Wir haben genug Feinde.»

Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte vor einigen Wochen bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien auf ein Kopftuch verzichtet. (cma/sda/dpa)

Hidschab & Co. – islamische Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka

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Hidschab & Co. – Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka
Hidschab: Wird vor allem als Bezeichnung für ein Kopftuch verwendet, das Haar und Ohren vollständig bedeckt, das Gesicht indes frei lässt. Meist werden zusätzlich die Halsregion, der Ausschnitt und eventuell die Schultern bedeckt.
quelle: shutterstock
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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Majoras Maske
21.05.2017 07:52registriert Dezember 2016
Erstaunlich ist eher, dass Trump mit den Saudis Milliardengeschäfte abwickelt und beide rhetorisch aufgerüstet gegen den Iran schiessen. Dass die Iraner einen Reform- und Friedensorientierten Präsidenten gewählt haben in Zeiten wo z. B. auch die Türkei in fragwürdige Zustande abdriftet spielt natürlich keine Rolle. Obamas Iran-Politik war wesentlich besser, auch wenn man die in Saudi-arabien weniger mochte.
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Watson - die Weltwoche der SP
21.05.2017 08:24registriert September 2016
Sie ziehen ihre Kopftücher, Burkas und co. Im Westen ja auch nicht ab, also warum sollten wir und anpassen?
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rodolofo
21.05.2017 08:45registriert Februar 2016
Bravo Ivanka!
Zeig den Saudis mal, was sie wegen diesen ollen Kopftüchern bei ihren Frauen alles verpassen!
Andererseits wäre es sicher vorteilhafter gewesen, wenn ihr Vater ein Kopftuch getragen hätte, so wie seine Geschäfts-Kollegen, die Öl-Scheichs...
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