Saudi-Arabien fängt erneut Raketen aus dem Jemen ab

Saudi-Arabien fängt erneut Raketen aus dem Jemen ab

26.03.2018, 03:36

Saudi-Arabien hat erneut aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen. Die Luftabwehr habe drei Geschosse am Sonntagabend nordöstlich der Hauptstadt Riad zerstört, berichtete das Staatsfernsehen.

Ausländische Journalisten hörten zudem mehrere laute Einschläge und sahen Rauch über der Hauptstadt.

Bei der Zerstörung der Raketen am Sonntagabend seien Trümmerteile auch auf Wohngebiete gefallen und hätten in Riad mindestens einen Menschen getötet. Zwei weitere Personen wurden verletzt. Bei den Opfern soll es sich um ägyptische Staatsbürger handeln.

Am Montag ist der dritte Jahrestag der Jemen-Intervention von Riad. Weitere Raketen seien zudem auf Chamis Muschait und Nadschran sowie zwei auf Dschaizan abgefeuert worden. Es ist das erste Mal seit Beginn der Militärintervention, dass so viele Raketen an einem Tag in Richtung Saudi-Arabien abgefeuert wurden. Der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masira berichtete, Ziel der Geschosse seien Flughäfen in Riad und dem Süden des Nachbarlands gewesen.

Marionette für Iran

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition kämpft im Jemen gegen die Huthi-Rebellen. Seit November feuerten die schiitischen Rebellen fünf Raketen in Richtung Saudi-Arabien ab. Riad machte stets den Iran dafür verantwortlich. Teheran bestreitet aber eine militärische Unterstützung und Waffenlieferungen an die Aufständischen im Jemen.

Der Sprecher der von Riad angeführten Militärkoalition, Turki al-Malki, beschuldigte denn auch den Iran, die schiitischen Aufständischen mit den Raketen ausgerüstet zu haben.

Hinter dem Jemen-Krieg steht ein Stellvertreterkonflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien. Die Huthi-Rebellen hatten den von Saudi-Arabien unterstützten jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gestürzt und im September 2014 die Hauptstadt Sanaa erobert. Seit der Intervention der von Riad angeführten Koalition im März 2015 wurden rund 10'000 Menschen getötet. Mit einer Massenkundgebung in Sanaa wollen die schiitischen Huthis am Montag an den Kriegsbeginn vor drei Jahren erinnern.

Die Angriffe unterstreichen, wie sich der Jemen-Konflikt zunehmend über die Grenze ausdehnt. Die neuerlichen Raketeneinschläge könnten zu einer weiteren Verschärfung der Militärintervention unter Riads Kommando führen. (sda/afp/reu/dpa)

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