Kurz vor dem ersten Jahrestag der Wahl Emmanuel Macrons zum Präsidenten Frankreichs haben mehrere Tausend Menschen in Paris gegen seine Politik protestiert. Die Demonstranten zogen am Samstagnachmittag durch das Zentrum der französischen Hauptstadt.
Dabei hielten sie Schilder mit Aufschriften wie «Stop Macron» in die Höhe. Unter den Teilnehmern der Demonstration waren Studenten und Vertreter der seit Wochen immer wieder streikenden Eisenbahner. Macrons Wahl an die Staatsspitze jährt sich am Montag zum ersten Mal.
Ein Grossaufgebot der Polizei sicherte den Protestzug am Samstag ab. Nach gewalttätigen Ausschreitungen am Rande von Demonstrationen am 1. Mai in Paris waren die Sicherheitsvorkehrungen für die Veranstaltung verschärft worden. Die Polizei kündigte an, 2000 Beamte einzusetzen.
Der Protest am Samstag richtete sich gegen verschiedene Reformen des Präsidenten und seiner Regierung. Kritiker werfen Macron vor, mit seiner Politik vor allem Unternehmen und Besserverdiener zu bevorzugen.
Beobachter sehen die Demonstration als Test dafür, ob sich die zersplitterte Linke in ihrem Protest gegen Macron vereinen kann. Die Linkspartei La France Insoumise («Das unbeugsame Frankreich») unterstützte den Protestmarsch. Unter anderem trat ihr Chef Jean-Luc Mélenchon auf.
Macron war am Samstag Tausende Kilometer von den Protesten entfernt. Das Staatsoberhaupt beendete einen Besuch im französischen Überseegebiet Neukaledonien im Südpazifik. (sda/dpa)