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Sie wollten beim Wiederaufbau von Kobanê helfen: Mindestens 30 Tote und 100 Verletzte bei Terroranschlag in türkischer Stadt Suruç

Anschlag in türkischer Stadt Suruç

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Anschlag in türkischer Stadt Suruç
In der türkischen Stadt Suruç nahe der syrischen Grenze wurde ein verheerender Terroranschlag verübt.
quelle: epa/dicle news agency / dicle news agency
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Sie wollten beim Wiederaufbau von Kobanê helfen: Mindestens 30 Tote und 100 Verletzte bei Terroranschlag in türkischer Stadt Suruç

20.07.2015, 12:2321.07.2015, 10:48
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Beim schwersten Anschlag seit mehr als zwei Jahren in der Türkei sind in der Stadt Suruç an der Grenze zu Syrien mindestens 30 Menschen getötet worden. Rund 100 Menschen wurden zudem verletzt. Das teilte das türkische Innenministerium mit. 

Der Gouverneur der Provinz Şanlıurfa sagte nach Angaben der Zeitung «Hürriyet», es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. 

Sprengsatz im Garten eines Kulturzentrums explodiert

Nach Medienberichten explodierte ein Sprengsatz im Garten eines Kulturzentrums, wo sich Anhänger einer sozialistischen Jugendorganisation zu einer Pressekonferenz versammelt hatten.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan verurteilte den «Akt des Terrors». Bei einem Besuch in Zypern sagte er: «Im Namen meines Volks verfluche und verurteile ich die Täter dieser Unmenschlichkeit.» 

In Suruç befindet sich eines der grössten Flüchtlingslager für Syrer, die vor den Kämpfen in ihrem Land geflohen sind. In dem im Januar eröffneten Camp leben rund 35'000 Menschen. 

Auch Explosionen in Kobanê

Kurz nach der Explosion in Suruç wurden in der syrischen Nachbarstadt Kobanê mindestens zwei Kämpfer der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) durch eine Autobombe getötet. Kurdensprecher Idriss Nassan sagte der Nachrichtenagentur DPA, die Bombe sei an einem Kontrollpunkt in der Nähe einer Schule explodiert. 

Zunächst war unbekannt, wer für die Explosion verantwortlich ist. Die kurdischen Volksschutzeinheiten hatten Kobanê Ende Januar nach monatelangen Kämpfen aus den Händen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) befreit, die in grossen Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat ausgerufen hat. Ende Juni starben bei einem Überraschungsangriff der Extremisten auf die Stadt mehr als 200 Menschen. 

Der Anschlag in Suruç ist der schwerste in der Türkei, seit im Mai 2013 in der Grenzstadt Reyhanlı zwei Autobomben explodierten und 51 Menschen ums Leben kamen. Die türkische Regierung machte damals die linksextreme DHKP-C mit Kontakten zum syrischen Regime für die Tat verantwortlich. Der syrische Präsident Baschar al-Assad hatte den Vorwurf zurückgewiesen.

(sda/dpa/afp)

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