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Fall Paul: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen sexuellen Missbrauchs und Kinderpornographie

Fall Paul: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen sexuellen Missbrauchs und Kinderpornographie

27.06.2016, 11:5711.11.2020, 12:42
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epa05392482 Members of the German police stand in front of a house during a police operation aimed at finding a twelve-year-old boy from Switzerland, in Duesseldorf, Germany, 26 June 2016. Nearly one  ...
Beamte der SEK vor dem Haus des mutmasslichen Entführers in Düsseldorf.Bild: EPA/DPA

Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft bestätigt in einer Pressemitteilung Medienberichte, wonach gegen den Entführer des 12-jährigen Pauls unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt wird. Weiter wird wegen Freiheitsberaubung, Entziehung Minderjähriger, sowie des Besitzes kinderpornographischer Schriften ermittelt. Der 35-Jährige wird heute Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt.

Der Mann ist Deutscher, von Beruf Hilfskoch und lebt seit einigen Jahren in Düsseldorf. Die Polizei hatte den Knaben in der Nacht auf Sonntag in der Wohnung des Deutschen aufgefunden. Er war äusserlich unversehrt und ist wieder bei seinen Eltern.

Das Ortsschild "Gunzger Allmend", in der das Elternhaus des 12-jaehrigen Paul steht, aufgenommen am Freitag, 24. Juni 2016, in Gunzgen SO. Der 12-jaehrige Knabe Paul aus Gunzgen ist seit Sam ...
Ortsschild der Solothurner Gemeinde Gunzgen. Bild: KEYSTONE

Der 35-Jährige wird verdächtigt, für das Verschwinden des Kindes aus Gunzgen vor gut einer Woche verantwortlich zu sein. Der Mann war aufgrund eines von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt erwirkten Haftbefehls festgenommen worden, wie ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft mitteilte. Gemäss Medienberichten ist der Mann wegen kleinerer Vermögensdelikte vorbestraft. Wie der Express meldete, beobachteten Nachbarn, dass der 35-Jährige Kinder mit in seine Wohnung nahm, um «mit ihnen im Internet zu spielen».

Die Düsseldorfer Ermittler müssten jetzt klären, was in der Wohnung passiert sei, sagte der Sprecher. Die Solothurner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Entführung.

Gemäss Staatsanwaltschaft kam der Knabe über ein Internetspiel mit dem Mann in Kontakt. Die Ermittler machten noch keine Angaben, wie der Zwölfjährige nach Düsseldorf gekommen ist. Gemäss Medienberichten holte der Deutsche den Jungen in der Schweiz ab. Offenbar ist der 35-Jährige nicht im Besitz eines Führerscheins. (wst/sda)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ElenderKuschelwuschel
27.06.2016 13:17registriert Juni 2016
Absolut verantwortungslos von den Medien, dies jetzt zu veröffentlichen. Nur zur Erinnerung: Es geht um einen Zwölfjährigen und damit, dass dies nun veröffentlicht wird, verletzt man meiner Meinung nach seine Privatsphäre und sein Recht als Opfer eines Verbrechens auf öffentlichen Schutz massiv.
Aber für Klicks und Auflage kann und darf man natürlich alles machen. Und sich dann wieder darüber beklagen, dass einem kein Mensch mehr als vierte Gewalt ernst nimmt.
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uersel.f
27.06.2016 13:37registriert April 2016
Es geht um einen 12 jährigen Jungen, für den und seine Familie die ganze Geschichte schon belastend und wohl auch peinlich genug wären. Wieso haben die Medien so wenig Feingefühl, dies zu berücksichtigen und entsprechend Rücksicht in der Berichterstattung zu nehmen? Nur wegen der wirksamen Schlagzeilen? Das ist echt eine Zumutung, insbesondere, da es sich nur um einen Verdacht handelt, welcher noch nicht bestätigt wurde.
Kehrt endlich zu gewissenhafter Reportage zurück!
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Randy Orton
27.06.2016 15:14registriert April 2016
Ich finde es daneben, hier auf Bild-Niveau Schlagzeilen zu machen. Die ganze Schweiz kennt den vollen Namen, das Gesicht und den Wohnort des Jungen. Muss jetzt wirklich jeder wissen, dass er vergewaltigt wurde? Das muss für ihn und seine Familie gerade noch einmal sehr schlimm sein. Stellt euch vor euer ganzes Umfeld (Verwandte, Bekannte, Schulkameraden) weiss, dass ihr gerade eine Woche lang von einem Pädophilen vergewaltigt wurdet und spricht euch womöglich noch darauf an. Nicht mal mehr auf 12 Jährige nehmen die Medien Rücksicht.
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