Gegen mindestens zehn Banken soll das US-Justizdepartement ermitteln, weil diese möglicherweise den Referenzpreis für Gold, Silber, Platin und Paladium manipuliert haben sollen. Über die Ermittlungen berichtete das Wall Street Journal am Dienstag unter Berufung auf anonyme Insider.
In der Schweiz führt die Wettbewerbskommission (WEKO) seit vergangenem Jahr eine Voruntersuchung durch, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Dabei geht es demnach darum, ob Händler Preise manipuliert haben. Die Behörde gibt nicht an, welche Banken betroffen sind.
Andere europäische Überwachungsbehörden stellten derweil ihre Ermittlungen ein, wie das «Wall Street Journal» weiter meldete. Die vage angedeuteten Vorwürfe erinnern an den Skandal um die sogenannten Libor-Sätze. Über Jahre hatten Banker mehrerer Finanzinstitute bei der täglichen Festlegung der Referenzzinssätze (Libor) getrickst. Das Resultat waren Milliardenbussen. Die UBS musste Ende 2012 mehreren Ländern total 1,4 Milliarden Franken bezahlen. Klagen sind hängig.
Laut dem «Wall Street Journal» sind nebst der UBS und der CS unter anderem Barcley's, Goldman Sachs, J.P. Morgan Chase, Deutsche Bank und Société Générale ins Visier geraten. Weder die Behörden noch die Banken wollte sich zu den Ermittlungen äussern, auch nicht gegenüber Schweizer Zeitungen, die am Mittwoch über die Ermittlungen berichteten.
Inwiefern die Schweizer Banken in solche Manipulationen verwickelt sind, ist unklar. Laut «Neue Zürcher Zeitung» und «Tages-Anzeiger» sind weder UBS noch CS an der Festlegung der Referenzpreise beteiligt. Das Volumen des Edelmetallhandels ist zudem deutlich kleiner als jenes im Devisenmarkt.
Publik wurden die Ermittlungen, weil die britische Grossbank HSBC in ihrem Jahresbericht offenlegte, dass sie gegenüber der US-Behörde zur Regulierung von Derivaten (CFTC) Informationen über den Edelmetallhandel zugänglich machen muss. Auch das US-Justizdepartement habe Dokumente verlangt. Die Ermittlungen der Behörden seien in einem «frühen Stadium» und die Bank kooperiere. (trs)