Die Rapperswil-Jona Lakers wollen aufsteigen, die National League ist ihr Ziel. Doch damit sind sie nicht alleine. Mit dem EHC Olten wartet im Playoff-Final ein Gegner, der ähnliche Ambitionen hegt. Nicht nur dieser Fakt macht die Solothurner zur wohl grössten Hürde.
Alles spricht von Rapperswil. Die Lakers sind als Cupsieger und souveräner Qualifikationssieger mehr oder weniger durch die Playoffs spaziert (4:0 gegen die EVZ Academy, 4:2 gegen Ajoie). Und Rappi-Trainer Jeff Tomlinson warnt: «Wir haben bislang in den Playoffs noch nicht unser bestes Eishockey gespielt.»
Das spielt dem EHCO in die Karten. Genau wie im Halbfinal gegen den SC Langenthal gehen die Solothurner als Aussenseiter in die Partie. Der Druck lastet auf den Lakers. Dabei haben die Oltner ebenfalls Aufstiegsambitionen und verfügen über ein äusserst talentiertes Team. Keine schlechte Ausgangslage.
Der Italo-Kanadier hat den EHC Olten wieder auf die richtige Spur gebracht. Der vorherige Assistenztrainer übernahm die Mannschaft Anfang Februar mitten in einer Krise. In dieser Zeit kassierten die «Powermäuse» bittere Niederlagen – auch gegen Thurgau und die GCK Lions.
Nach Bartolones Übernahme resultierten aus den letzten vier Qualifikationsspielen drei Siege. Der 48-Jährige hat es geschafft, aus Einzelkämpfern eine Mannschaft zu formen. Auf die Frage, wie er das geschafft habe, antwortet er in der «Aargauer Zeitung»: «Es ist die positive Stimmung, die man vorlebt und vermittelt. Und Disziplin auf und neben dem Eis.» Diese positive Stimmung ist sicher nicht verflogen, nun da man im Playoff-Final steht.
Haas ist wohl das, was watson-Eismeister Klaus Zaugg als «Schillerfalter» bezeichnen würde. Von der Leihgabe der SCL Tigers geht eine gewisse Unberechenbarkeit aus. Seine Sturmlinie mit Jewgeni Schirjajew und Silvan Wyss ist die gefährlichste Angriffslinie – auch dank Haas' Kreativität und Kaltblütigkeit.
Der EHC Olten ist der Zuschauermagnet der Swiss League. In den Playoffs kamen bislang pro Spiel 5118 Zuschauer ins Kleinholz. Kein anderer Verein in der zweithöchsten Schweizer Liga kommt nur annähernd auf vergleichbare Werte. Die Fans werden auch im Playoff-Final wie eine Wand hinter den «Powermäusen» stehen.
25 Jahre ist es her, dass der EHCO zum bislang letzten Mal Schweizer Meister in der NLB geworden ist. Damals schafften die Solothurner gar den Aufstieg, fielen aber in der nächsten Saison gleich wieder zurück in die zweithöchste Liga. Seither hat es nie mehr geklappt mit dem Meister-Traum.
Dennoch haben die Oltner genug Spieler in den eigenen Reihen, die wissen, wie man Pokale in die Höhe stemmt. Gleich zwölf Spieler feierten in der Swiss League (früher National League B) bereits einen Titel. Bei den Rapperswil-Jona Lakers spielen sechs Spieler, die schon NLB-Meister wurden.
Wer im Eishockey Erfolg haben will, braucht auch einen verlässlichen Torhüter. Und den hat der EHC Olten in der Person von Matthias Mischler. Der 28-jährige Berner spielte sich während den Playoffs in Hochform.
Mit 92,74 Prozent kommt er auf eine äusserst solide Fangquote und zwischendurch zeigt der Schlussmann auch den einen oder anderen atemberaubenden Save. Diese wird er auch gegen Rappi zeigen müssen. Denn die Lakers schiessen von allen Swiss-League-Teams am häufigsten aufs gegnerische Tor.
Will der EHC Olten gegen die Lakers bestehen, dann müssen auch die Special Teams weiterhin so gut funktionieren wie bis anhin. Mit 41,57 Prozent Erfolgsquote im Powerplay und 90 Prozent abgewehrten Unterzahlsituationen waren die «Powermäuse» die beste Special-Team-Mannschaft der Playoff-Halbfinals. Die Form in den Special-Teams stimmt also.