Das Schweizer BIP wächst nach Einschätzung der OECD nicht so stark, wie noch im Mai prognostiziert. Verantwortlich dafür ist der schwache Konsum. Bild: EPA
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Europa (OECD) hat ihre Konjunkturprognosen für die Schweiz nach unten korrigiert. Die Erwartungen sind aber weiterhin positiver als für die Euro-Zone oder selbst für Deutschland.
Das Schweizer Wirtschaftswachstum werde sich voraussichtlich nach und nach beleben, schreibt die OECD in ihrem am Dienstag veröffentlichten Ausblick. Sie rechnet mit einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) wie folgt:
Bei der letzten Prognose im Mai war die OECD noch optimistischer gewesen. Die in Paris ansässige Organisation hatte für dieses Jahr ein Wachstum von 2,2 Prozent und für nächstes Jahr gar von 2,8 Prozent in Aussicht gestellt.
Sie erläuterte die Senkung damit, dass sich das BIP-Wachstum durch eine Abschwächung des Konsums merklich verlangsamt habe. Durch zunehmendes Vertrauen, steigende Reallöhne und anhaltende Beschäftigungszuwächse könnte es zu einer Wende kommen, hiess es weiter.
Zudem dürften die Exporte von einem schwächeren Franken und einer allmählichen Erholung des Weltwirtschaftswachstums profitieren. Die Arbeitslosigkeit dürfte niedrig bleiben und die Inflation werde wohl etwas anziehen.
Sollte sich das Wachstum dennoch weiter verlangsamen, rät der Zusammenschluss von 34 Industrieländern der Schweiz zu zwei staatlichen Konjunkturimpulsen:
Schliesslich seien die Finanzierungsbedingungen für die öffentliche Hand weiterhin sehr günstig. Gleichzeitig warnte die OECD vor anhaltenden Deflationsrisiken und zeigte Verständnis für den Euro-Mindestkurs, der wahrscheinlich beibehalten werden müsse. (sda/afp/dpa)