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Petition fordert Verbot von Import von Qual-Pelz in der Schweiz

Verbot von tierquälerisch produzierten Pelzen gefordert

20.09.2021, 14:45
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In der Schweiz soll der Import von «tierquälerisch produzierten Pelzen» verboten werden. So fordert es eine Petition, die am Montag mit rund 42'800 Unterschriften in Bern dem Parlament übergeben worden ist.

Hinter der Bittschrift stehen laut einer Mitteilung zur Übergabe die Schweizer Kampagnen-Organisation Campax, mehrere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen sowie der Verband Jagd Schweiz. Sie fordern die Unterstützung einer Motion von Nationalrat Matthias Aebischer (SP/BE), die zurzeit in der grossen Kammer hängig ist.

Nationalrat Matthias Aebischer, SP-BE rechts, sowie Personen verschiedener Tierschutzorganisationen mit ihrem Maskottchen Colby reichen eine Petition fuer ein Importverbot f
SP-Nationalrat Matthias Aebischer sowie verschiedene Tierschutzorganisationen fordern ein Verbot für den Import von Qual-Pelz.Bild: keystone

Tatbestand der Tierquälerei erfüllt

Motionär Aebischer und sieben Mitunterzeichnende aus allen Fraktionen des eidgenössischen Parlaments verlangen im Vorstoss, das Einfuhrverbot von tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte zu erlassen. Der Bundesrat solle gestützt auf das Tierschutzgesetz handeln.

Im Ausland übliche Jagdmethoden – Tellereisen, Schlingen- und Totschlagfallen – und auch die Haltungsbedingungen für die Tiere in kommerziellen Pelztierzuchtbetrieben – z.B. enge Käfige mit Drahtgitter-Böden – erfüllten gemäss Schweizer Tierschutzgesetz den Tatbestand der Tierquälerei, heisst es in der Motion.

Maximaler Profit – auf Kosten der Tiere

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Aktuelle Deklarationspflicht reicht nicht

Auch die vorgeschriebene Deklarationspflicht könne nicht verhindern, dass noch immer tierquälerisch gewonnene Pelzartikel in die Schweiz eingeführt und verkauft würden.

Das bestätigen Zahlen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Pelzdeklarationskontrolleure beanstandeten gemäss einer Mitteilung des BLV 2019 79 Prozent aller Verkaufsstellen, weil sie Pelzprodukte in ihrem Angebot nicht korrekt oder gar nicht deklarierten.

Wegen der hohen Zahl der Beanstandungen verschärfte der Bundesrat die Deklarationspflicht. Seit dem 1. April müssen echte Felle als «Echtpelz» gekennzeichnet werden. Die Motion von Aebischer lehnt der Bundesrat ab. Er setze weiterhin auf die Deklaration und auf die transparente Information der Kundinnen und Kunden, schrieb er dazu. (yam/sda)

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