Ein Bundesgericht in Texas hat dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson eine Strafe wegen defekter Hüftimplantate aufgebrummt. Johnson & Johnson und seine Tochterfirma DePuy Orthopaedics müssen mehr als eine Milliarde Dollar an sechs Kläger zahlen.
Das teilte einer der Anwälte am Donnerstagabend mit. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die Hüftimplantate fehlerhaft gewesen seien. Die Unternehmen hätten Patienten nicht vor den Risiken gewarnt. Der Pharmakonzern kündigte an, er werde gegen das Urteil in Berufung gehen.
Johnson & Johnson ist mit mehr als 8000 Klagen im Zusammenhang mit dem Hüftimplantat konfrontiert. Die Kläger, denen die Milliardensumme zugesprochen wurde, waren Patienten aus Kalifornien, bei denen es nach dem Einsatz der Teile zum Absterben von Gewebe, zu Knochenerosion und zu weiteren Schädigungen gekommen war.
Sie hatten unter anderem vorgebracht, das Unternehmen habe damit geworben, dass die Metall-Implantate länger haltbar seien als Teile aus Keramik oder Plastik. Der Konzern und seine Orthopädie-Tochter hatten jedwedes Fehlverhalten bestritten. (sda/reu)