Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz führen dazu, dass viele klassische Berufsprofile verschwinden. Besonders betroffen sind administrative Jobs. «Viele Prozesse werden künftig völlig automatisiert», sagt Alain Dehaze, Chef des Personalvermittlers Adecco.
Schon jetzt werden deutlich weniger klassische Bürolisten gebraucht. Wie die NZZ am Sonntag schreibt, ist die Zahl der Bürokräfte innert 20 Jahren um 150' 000 auf inzwischen noch 370' 000 gesunken. Aber auch diejenige der Handwerker ging um 90' 000 zurück. Umgekehrt haben die akademischen Stellen in der gleichen Zeit um 470' 000 zugenommen.
Diese Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt werde sich in den nächsten Jahren verstärken, sagt eine neue Studie der ETH Zürich, welche die Auswirkungen der Digitalisierung untersucht hat. Denn die neuen Arbeitsplätze würden ausschliesslich in der Kategorie der Gutausgebildeten geschaffen.
Beim Abbau von Stellen hingegen treffe es die Mittelqualifizierten mit abgeschlossener Berufslehre doppelt so stark wie diejenigen mit einer geringen Qualifikation. «Repetitive Tätigkeiten im Büro oder der industriellen Fertigung lassen sich einfacher durch Computer oder Roboter ersetzen», sagt ETH-Professor Martin Wörter gegenüber der «NZZ am Sonntag». «Weniger bedroht durch die Automatisierung sind Serviceberufe mit Kundenkontakt wie Coiffeure, Pflegekräfte oder Kinderbetreuer.»
Die Beratungsfirma McKinsey erwartet, dass wegen der Digitalisierung bis 2030 eine Million Jobs in der Schweiz wegfallen. Gleichzeitig sollen dank dem Technologieschub 800' 000 neue Jobs entstehen. Aus der Wirtschaft wird daher die Forderung laut, die Unternehmen müssten mehr Geld in ihr Personal investieren, um den Wandel zu bewältigen. «Ich bin überzeugt, dass sich viele Entlassungen verhindern liessen, wenn wir die Weiterbildung in den Firmen fördern könnten», sagt Adecco-Chef Dehaze.
Nicht jeder hat das Zeug zum Akademiker.
Es wird Zeit, dass wir darüber reden wie das abnehmende Arbeitsvolumen auf die Leute verteilt werden kann. Z.B. durch eine Arbeitszeitreduktion. Die 30h Woche ist ein Ansatz.
Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass höhere Arbeitslosenzahlen auch sinkende Löhne zur Folge haben. Angebot und Nachfrage eben...