Es wäre eine historische Bestrafung: Weil Evertons Oumar Niasse beim 2:2 im Kellerduell der Premier League bei Crystal Palace mit einer mutmasslichen Schwalbe einen Penalty herausgeholt hat, droht ihm eine Sperre. Vor dem 1:1-Ausgleich durch Leighton Baines legte sich der Senegalese nach einer Minimal-Berührung hin, worauf der Schiedsrichter Anthony Taylor auf Elfmeter entschied.
Erstmals hat die FA nun nachträglich ein Verfahren wegen einer Schwalbe eingeleitet. Seit Beginn der neuen Saison können Betrüger im Nachgang bestraft werden, wenn es aufgrund ihrer Schwalbe zu einem Platzverweis oder einer Penalty-Entscheidung kommt.
Sollte das zuständige dreiköpfige Gremium nach Ansicht der TV-Bilder einstimmig zum Schluss kommen, dass Niasse den Unparteiischen bewusst getäuscht hat, wird der Stürmer für zwei Spiele gesperrt. Niasse sagte, er wäre schockiert, falls er eine Sperre absitzen müsste.
In der Schweiz sind nachträgliche Bestrafungen für Schwalben bisher kein Thema. In Deutschland und Italien sind sie seit der Einführung des Videobeweises nicht mehr nötig. Sperren nach Schwalben sind aber nichts Neues: 1995 wird Andy Möller für seine «Schutzschwalbe» gegen den Karlsruher SC vom DFB für zwei Spiele gesperrt und mit einer Busse von 10'000 Mark belegt. (pre)