BKW und Sireso einigen sich auf Swissgrid-Aktienkauf

BKW und Sireso einigen sich auf Swissgrid-Aktienkauf

06.10.2016, 09:12

Der Energiekonzern BKW hat sich mit den Westschweizer Kantonen endgültig über den Kauf der Swissgrid-Aktien von Alpiq geeinigt. Die entsprechenden Verträge sind unterzeichnet.

Die BKW übernimmt 30.3 Prozent der Aktien im Wert von rund 300 Millionen Franken der Stromnetzbetreiberin Swissgrid und überträgt ungefähr 4.4 Prozent an Sireso, der Investitionsgesellschaft von sechs Westschweizer Kantonen, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung am Donnerstag heisst.

BKW steigt zum Hauptaktionär auf

Nach Abschluss der Transaktion wird die BKW neu eine Beteiligung von knapp 37 Prozent an der Swissgrid halten. Damit würde die BKW zum grössten Swissgrid-Aktionär. Derzeit hält die Axpo mit einem Anteil von 32 Prozent das grösste Aktienpaket.

Für die BKW ist die Beteiligung an Swissgrid von strategischer Bedeutung. Man erhoffe sich in diesem Bereich stabile Erträge als Energie- und Infrastrukturdienstleisterin, was im aktuellen Marktumfeld sehr wertvoll sei, lässt sich CEO Suzanne Thoma in der Mitteilung zitieren.

Sireso zeigt sich ebenfalls zufrieden, auch über die Möglichkeit, den Verwaltungsratssitz bei Swissgrid zu übernehmen, den Alpiq momentan innehat. Es würden sich langfristige Perspektiven eröffnen, und für die Pensionskassen ergebe sich als Sireso-Mehrheitsaktionäre eine interessante Rendite, sagt Verwaltungsratspräsident Laurent Balsiger gemäss Mitteilung

Langwieriger Einigungsprozess

Ursprünglich wollte Sireso der Alpiq das Aktienpaket abkaufen, damit die Westschweiz ihren Einfluss auf Swissgrid nicht verliert. Die BKW machte aber als Swissgrid-Aktionärin ihr Vorkaufsrecht geltend.

Die Westschweizer Kantone wehrten sich unter anderem mit einem Rekurs bei der Eidgenössischen Energiekommission (Elcom) gegen den Verkauf des Pakets an die BKW. Der Rekurs war seither hängig. Die BKW und Sireso einigten sich dann im März im Grundsatz, doch andere Swissgrid-Aktionäre blockierten den Deal weiterhin.

Mit der nun gefundenen einvernehmlichen Lösung dürfte dem Abschluss des hängigen Verfahrens nichts mehr im Wege stehen. Die ElCom habe die Vereinbarung zwischen den Parteien zur Kenntnis genommen, heisst es in der Mitteilung. Allerdings muss auch noch der Swissgrid-Verwaltungsrat seine Zustimmung geben.

Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2016 erwartet, wie ein Alpiq-Sprecher der Finanznachrichtenagentur AWP sagte. Alpiq kann mit dieser Veräusserung den Verkauf der gesamten Beteiligung an Swissgrid abschliessen. Für alle Aktien und Darlehen erzielte Alpiq insgesamt 557 Millionen Franken, wie es am Donnerstag heisst. (sda)

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