Der US-Konzern General Electric (GE) baut in der Schweiz etwas weniger Stellen ab als ursprünglich geplant. Die Pläne des Unternehmens sehen nach Abschluss des Konsultationsverfahrens nun einen möglichen Abbau von höchstens 1200 Stellen vor, wie das Unternehmen am Montag mitteilt. Zuvor sollten 1400 von insgesamt 4500 Jobs bei der Restrukturierung der Kraftwerkssparte dem Rotstift zum Opfer fallen.
Der Anfang Jahr lancierte Austrittsplan von GE hat aber offenbar bereits zu einer Reihe von Abgängen geführt. Durch die natürliche Fluktuation und Mitarbeiter, die neue Stellen gefunden hätten, betrage die tatsächliche Anzahl der verbleibenden betroffenen Stellen höchstens noch 684, wie das Unternehmen betont. Dabei spiele der interne Stellen- und Beratungsservice eine wichtige Rolle.
Als «positiv» bewertet werde, dass wichtige Funktionen und Ressourcen in Baden AG und Birr AG erhalten blieben, hält der Aargauer Regierungsrat in einer Stellungnahme vom Montag fest. Damit blieben die Chancen gewahrt, dass bei einer Verbesserung der Marktaussichten im Aargau wieder Stellen geschaffen werden könnten.
GE wolle rund 40 Millionen Franken in den Standort Birr investieren. Auch wenn die Verlegung der Arbeitsplätze von Oberentfelden AG ins Birrfeld für die Gemeinde im Suhrental einen herben Verlust bedeute, sei die Stärkung und der Ausbau des Standorts Birr ein deutliches Zeichen, dass die im Aargau bestehenden Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze langfristig im Kanton erhalten blieben.
Man bedaure, dass es trotz allen Bemühungen zu dieser Massenentlassung im Geschäftsbereich Power von General Electric kommt. «Dieser massive Abbau von Stellen trifft den Industrie- und Forschungsplatz Aargau empfindlich», wird Volkswirtschaftsdirektor Urs Hofmann (SP) in der Stellungnahme zitiert. Für die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden und deren Familien sei dies «eine schwierige und belastende Situation».
Der Regierungsrat nahm nach eigenen Angaben zur Kenntnis, dass GE seine soziale Verantwortung als Arbeitgeberin wahrnehmen wolle. Die von einem Stellenverlust betroffenen 684 Mitarbeitenden würden durch die Dienstleistungen der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren unterstützt.
Im Rahmen des Sozialplans seien unter anderem Brückenmodelle für ältere Arbeitnehmende und die Verlängerung der Kündigungsfrist bei erfolgloser Stellensuche vorgesehen.
Der Regierungsrat erwarte, dass GE alles daran setzt, soziale Härtefälle zu vermeiden und dass im Einzelfall grosszügige Lösungen getroffen würden. Oberstes Ziel müsse es sein, für möglichst viele betroffene Mitarbeitende neue Arbeitsplätze zu finden. (whr/sda)