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Deutschland

Jugendlicher redet Corona-Gegnern ins Gewissen – dann die Überraschung

16-Jähriger redet Corona-Gegnern ins Gewissen – doch dann zeigt er ein anderes Gesicht

19.11.2020, 12:2219.11.2020, 13:16
salome woerlen
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Mutig ergreift ein Jugendlicher an einer Demo das Mikrofon, tritt vor eine wütende Menge von Corona-Gegnern und spricht ihnen ins Gewissen. So geschehen gestern in Berlin. Die Geschichte tönt schön – hat aber ein unerwartetes Ende.

In Scharen waren sie nach Berlin geströmt, um gegen die Reform des Infektionsschutzgesetzes zu protestieren – von Masken und Sicherheitsabstand keine Spur.

Der Junge, er nennt sich Leo und soll 16 Jahre alt sein, stellt sich auf das provisorisch errichtete Podium, einige Meter neben ihm flattert eine riesige Friedensflagge im Wind.

Vorerst friedlich lassen die Corona-Gegner den Teenager sprechen, welcher zögerlich beginnt:

«Ich habe Angst um meine Eltern, weil ... meine Eltern haben mir so viel gegeben. Sie haben mich aufgezogen 16 Jahre lang.»

Dann findet er deutlichere Worte:

«Ja, ich versteh's einfach nicht. Ihr stellt euch alle hier hin ohne Maske ... ohne Abstand. Und es könnte sein, dass sich der Virus dadurch einfach vermehrt und einfach sich verbreitet und das find' ich echt scheisse, weil stellt euch vor, eure Eltern sterben – oder andere Leute. Ich kenne viele Leute, die gestorben sind an Corona.»

An dieser Stelle nimmt die Toleranz der Menge rapide ab. Haben sie bis zu diesem Punkt aufmerksam zugehört, macht sich jetzt empörtes Gemurmel breit und aus der Menge ruft eine aufgebrachte Frau: «Geh nach Hause und lerne!»

Leo führt seine Aufzählung unbeirrt fort, während die Menge damit beginnt, ihn auszupfeifen: «Freunde von mir. Oder Verwandte. Ihre Eltern. Ihre Grosseltern. Ihre Urgrosseltern.»

Dann hört das Video auf. Auch wenn die Reaktion der Menge vermuten lässt, dass sie an ihren Meinungen festhalten werden, hat diese Szene in zweierlei Hinsicht einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wie diese Frau twittert:

Was im Video nicht zu sehen ist: In einer weiteren Aufnahme, die wohl die Fortsetzung des ersten Videos darstellt, zeigt Leo ein anderes Gesicht. Er verurteilt das Eingreifen der Polizei («DAS GEHT NICHT!») und äussert sich scharf gegen die angebliche Errichtung einer Diktatur. Prompt erntet er von der Menge grossen Applaus.

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Unne-ufe
19.11.2020 13:29registriert Juni 2019
Da demonstrieren sie für eine freie Meinung, akzeptieren aber die freie Meinung des Anderen nicht...
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Clife
19.11.2020 13:23registriert Juni 2018
und aus der Menge ruft eine aufgebrachte Frau: «Geh nach Hause und lerne!»

„Such dir n Job anstatt von unseren Steuern zu leben!“ - Clife, November 2020
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Mister Pucker
19.11.2020 15:20registriert August 2018
... „zeigt er sein anderes Gesicht...“ - Absolut nicht. I würde auch jederzeit für das Grundrecht von Leuten gegen die Covid Massnahmen zu protestieren eintreten. Auch ich würde nicht jeden Eingriff in die Privatsphäre oder Ausbau eines Spitzelstaats (siehe China) befürworten im Namen der Covid Massnahmen. Das sind absolut valide, divergierende Meinungen die nichts mit Leugnen zu tun haben. Lasst den Jungen! Super, eigene Meinung, wohlreflektiert. Nicht alles muss mit 16 schon durch den Realitätsfilter durch.
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