Luftangriffe der Militärallianz im Jemen nach Ende der Waffenruhe

Luftangriffe der Militärallianz im Jemen nach Ende der Waffenruhe

23.10.2016, 11:24

Die arabische Militärkoalition im Jemen hat nach dem Ende der Waffenruhe in der Nacht zum Sonntag wieder heftige Angriffe auf Ziele der Rebellen geflogen. Eine Verlängerung der Feuerpause, wie von der UNO gefordert, lehnt die Regierung ab.

Nach Angaben der jemenitischen Armee flog die von Saudi-Arabien angeführte Koalition zur Unterstützung der Regierungstruppen am frühen Morgen Angriffe auf mehrere Militärposten der Huthi-Rebellen in der Hauptstadt Sanaa.

Ausserdem wurden Ziele der Aufständischen in den nördlichen Regionen Marib, Al-Dschauf und Saada sowie in Taes im Südwesten des Landes bombardiert. Der Rebellen-Sender Al-Masirah sprach von 16 Luftangriffen der Koalition.

Am Samstag um Mitternacht Ortszeit war eine mehrtägige Waffenruhe für den Jemen ausgelaufen. Der UNO-Sondergesandte für das Land, Ismail Ould Cheikh Ahmed, forderte eine Verlängerung der Feuerpause um mindestens 72 weitere Stunden und erklärte, trotz «wiederholter Verstösse beider Seiten» habe die Waffenruhe in weiten Teilen gehalten.

Keine Verlängerung

Jemens Aussenminister Abdel Malak al-Mechlafi widersprach dieser Darstellung nun: Die Waffenruhe habe «faktisch nicht stattgefunden», da die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten sie gebrochen hätten, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Eine Verlängerung der Waffenruhe um drei weitere Tage sei «nutzlos». Die Gegenseite lasse keinerlei Engagement erkennen, die Waffenruhe einzuhalten. Die unter UNO-Beteiligung vereinbarte Waffenruhe hätte den Weg zu Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden ebnen sollen.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen vom Iran unterstützte schiitische Huthi-Rebellen und andere Milizen. Diese halten dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh die Treue.

Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf die Rebellen. Seither wurden nach Schätzungen der UNO fast 6900 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. (sda/afp/dpa)

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