Der Moment als die Scheibe 0,4 Sekunden vor Schluss hinter Genoni über die Linie kullert.Bild: EPA/EPA
Die Schweiz scheidet an der Eishockey-WM in Bratislava auf bitterst mögliche Weise aus. 0,4 Sekunden vor Schluss fällt der Ausgleich, in der Verlängerung schiesst Mark Stone Kanada zum Sieg. Das sagen die Beteiligten.
23.05.2019, 19:4023.05.2019, 21:16
Raphael Diaz:
Bild: srf
«Es ist die bitterste Niederlage, die ich je erlebt habe. Es kommt mir vor wie versteckte Kamera. Wir haben ein extrem gutes Spiel gespielt, sind unserem Turnier über 60 Minuten treu geblieben. So am Schluss den Ausgleich zu kassieren ist extrem bitter. Was willst du machen, es ist eine Hundertstel-Entscheidung fast wie beim Ski fahren. Wir können aber extrem stolz sein, auf unsere Leistung. Wir wissen, dass wir mit diesen Teams auch mitspielen können. Aber es tut extrem weh.»
Patrick Fischer:
Bild: KEYSTONE
«Man kann es kaum fassen. Eine Sekunde zuvor machte Simon Moser noch einen super Block. Zehn Sekunden vorher hatten wir den Puck auf dem Stock. Es tut mir einfach nur leid für die Spieler, für den Staff. Wir standen (vor dem 2:2) zu viert in der Schusslinie, dennoch ging der Puck irgendwie ins Tor. Das Fazit ist positiv. Es ist schade, dass wir zum Teil etwas ungestüm spielten mit dem Puck. Allerdings kamen wir den Top-Nationen über alles gesehen ein Stück näher. Wir wurden nie dominiert, ausser im ersten Drittel gegen die Russen. Vor einem Jahr hatten wir da zum Teil mehr Mühe.»
Damon Severson:
«Es war crazy! Wir hatten Chancen, sie hatten Chancen. Am Ende hatten wir die letzte. Kompliment an die Schweiz, sie haben ein verdammt gutes Spiel gespielt. Wir freuen uns, dass wir eine Runde weiter sind.»
Severson hat das späte 2:2 erzielt.
Simon Moser:
Bild: srf
«Nach diesem Spiel ist eine grosse Leere da. Es hat nicht viel gefehlt. Wir wussten, dass wir solide stehen müssten, was uns recht gut gelungen ist. 0,3 Sekunden vor Schluss der Ausgleich, das ist extrem bitter. Wenn man verliert, kann man sich immer etwas vorwerfen. Am Schluss geht mein Block direkt zum Kanadier auf die Schaufel.»
Mark Stone:
«Es war ein hartes Spiel. Wir haben alle 60 Minuten gebraucht, um es auszugleichen. In der Overtime hatten wir dann viel Kontrolle.»
Nino Niederreiter:
Es ist definitiv extrem hart. Wir waren so nahe dran, wir haben so hart gekämpft. Es ist sehr frustrierend. Es ist ein Spiel von Millimetern, das leider nicht auf unsere Seite ausging.
Sven Andrighetto:
Bild: srf
«Wir können es fast nicht glauben, aber so ist halt Hockey. Es dauert 60 Minuten und noch ein paar Hundertstel. Da war die Partie aber noch nicht verloren. In der Verlängerung hatten wir einige gute Chancen. Die Kanadier sind dann halt blitzschnell und eiskalt. Ich weiss nicht, wie wir das verkraften sollen, es ist schwierig.»
(abu)
Mehr zum Aus gegen Kanada:
Die Eishockey-Nationalspieler mit den meisten Einsätzen
1 / 22
Die Eishockey-Nationalspieler mit den meisten Einsätzen
Mathias Seger: 305 Länderspiele
quelle: keystone / salvatore di nolfi
Das könnte dich auch noch interessieren:
Lian Bichsel erlebt in Schweden mit Rögle BK gerade eine märchenhafte Playoff-Kampagne. Der 19-jährige Verteidiger aus dem Kanton Solothurn erzählt, wie es dazu kommen konnte. Und welches seine Pläne punkto Eishockey-WM sind.
Sie schreiben das Märchen der Schwedischen Eishockey-Saison: die Spieler des Rögle BK. Nach einer tumultösen Qualifikation inklusive Trainerentlassung war die Mannschaft aus der Stadt Ängleholm auf Platz 9 klassiert und musste sich erst via Vor-Playoffs überhaupt für die entscheidende Meisterschaftsphase qualifizieren. Das gelang mit zwei Siegen gegen Timra. Im Viertelfinal traf Rögle dann auf Qualisieger Färjestad – und eliminierte den Titelfavoriten Nummer 1 mit 4:0-Siegen.