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SBB: Eurocity nach München bleibt auf stromlosen Geleise stecken

13.12.2020, Bayern, Hergatz: Der Euro-City-Express "Astoro" wird mit einer Diesellok aus dem Bahnhof Hergatz gezogen. Die Premierenfahrt des ersten Zuges auf der neu elektrifizierten Strecke ...
Der SBB-Eurocity musste abgeschleppt werden. Bild: keystone

Panne bei Premiere: SBB-Eurocity nach München bleibt auf Gleis ohne Strom stecken

13.12.2020, 16:0013.12.2020, 17:32
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Eigentlich wäre heute für die SBB Freudentag. Mit dem Fahrplanwechsel wurde die neue, komplett elektrifizierte Strecke auf dem Weg vom Bodensee nach München in Betrieb genommen.

Dabei kam es am Sonntag bei der Fahrt eines SBB-Eurocitys von Zürich nach München zu einer Panne kurz nach der Grenze . Ein Neigezug vom Typ ETR 610, der ausschliesslich mit Elektrizität angetrieben wird, wurde auf ein Gleis ohne Elektro-Anschluss umgeleitet.

Der Zug sei auf ein Gleis ohne Oberleitung umgeleitet worden, bestätigte am Sonntag ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Wieso es dazu kam, sei noch in Abklärung.

Der Zug konnte zwar noch knapp in den nächsten Bahnhof in Hergatz im bayerisch-schwäbischen Landkreis Lindau einrollen, blieb danach aber stehen. Er werde nun mit einer Diesel-Lok abgeschleppt, so der Sprecher. Die Passagiere mussten mit Regionalzügen weiterfahren.

Geglückte Ceneri-Premiere

Der Ceneri-Basistunnel sei «erfolgreich in Betrieb genommen worden», teilte die SBB am Sonntag mit. Mit dem heutigen Fahrplanwechsel verkehren Personen- und Güterzüge im Tessin neu regulär durch den Ceneri-Basistunnel. Das Bauwerk, das im September eingeweiht wurde, vollendet die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) und bringt schnellere Nord-Süd-Verbindungen. Eigentlich hätte die «historische Erstfahrt» von Exponenten des Bundes, der Kantone und der SBB begleitet werden sollen. Wegen der Corona-Pandemie habe man sich jedoch dagegen entschieden, hiess es in der Mitteilung. Stattdessen erwarteten die Reisenden nach der Abfahrt in Zürich aufgezeichnete Zugdurchsagen von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.

«Sie sind die ersten Gäste die heute erleben, was die Schweiz in den letzten Jahrzehnten mit ihrer Idee einer Neat erreicht hat: eine schnelle und umweltfreundliche Verbindung zwischen Nord und Süd, eine Flachbahn durch die Alpen, durch den Gotthard und den Ceneri», sagte Sommaruga gemäss Twitter-Angaben des Umweltdepartements (Uvek). «Geniessen Sie die Reise. Es ist ein Freudentag für die Schweiz», so Sommaruga weiter. Durch den 15,4 Kilometer langen Tunnel zwischen Camorino im Norden und Vezia im Süden rücken das Sopraceneri (Nordtessin) und das Sottoceneri (Südtessin) nähen zusammen. Von den meisten Regionen in der Deutschschweiz ist das Tessin bis zu zwanzig Minuten schneller erreichbar. Neu legen die Züge die Strecke Zürich-Lugano in unter zwei Stunden zurück.

(amü/sda)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Erklärbäär
13.12.2020 16:11registriert August 2017
Besser als jede Satire. Die neue, schnelle Direktverbindung mit dem neuen, teuren Zug endet im Nachbarland auf einem nicht-elektrifizierten Gleis. Als ob es 1948 oder unser Nachbarland irgendein Drittweltland wäre.
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Ghawdex
13.12.2020 16:31registriert Februar 2014
In Deutschland gilt ein Gleis mit Oberleitung vermutlich als #Neuland :-)
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welluknow
13.12.2020 16:10registriert April 2019
da kommt ja der (deutsche) Lockdown gerade richtig, dann haben sie wenigstens noch etwas Zeit, ohne Publikum zu üben...
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