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Tausende Flüchtlinge stecken in Griechenland fest: Das Leid der Kinder ist herzzereissend

Tausende Flüchtlinge stecken in Griechenland fest: Das Leid der Kinder ist herzzereissend

22.02.2016, 12:4022.02.2016, 12:52
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In den ersten 20 Februar-Tagen sind in Griechenland mehr als 30'000 Flüchtlinge angekommen. Genau 33'767 Menschen seien auf Booten gelandet, seit Jahresbeginn hätten 94'269 Menschen von der Türkei übergesetzt, teilte das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Montag mit.

Zum Vergleich: Im Juni 2015, als der grosse Flüchtlingszustrom begann und Europa Alarm schlug, hatten 31'318 Migranten aus der Türkei zu den griechischen Ostägäis-Inseln übergesetzt. Wie die griechische Küstenwache am Montag mitteilte, wurden in den vergangenen 72 Stunden mehr als 1600 Menschen aus den Fluten vor den Inseln der Ostägäis gerettet.

Allein seit Montagmorgen kamen trotz schlechtem Wetter mehr als 4000 Flüchtlinge und Migranten in der griechischen Hafenstadt Piräus an. Sie waren an Bord von drei Fähren und wollten über Nordgriechenland weiter nach Mitteleuropa fahren. Die Busse, die sie abholen sollten, waren aber nach übereinstimmenden Medienberichten zunächst nicht gekommen.

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Flüchtlinge in Griechenland: Kinder leiden am meisten
Montag, 22. Februar: Kinder spielen in einem Flüchtlingscamp nahe Idomeini. Seit Griechenland die Grenze zu Mazedonien geschlossen hat, stauen sich die Migranten. Ihr Nachwuchs leidet am meisten unter den prekären Verhältnissen.
quelle: ap/ap / giannis papanikos
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Tausende Flüchtlinge an mazedonischer Grenze

Mazedonien hat seit Sonntag seine Grenzen für Migranten aus Afghanistan gesperrt und lässt nur noch Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak durch. Mehr als 5000 Menschen warten nun auf der griechischen Seite, ohne zu wissen, wann und ob sie weiterkommen. Dies hatte am Vorabend der für die Migration zuständige Vizeminister Ioannis Mouzalas im griechischen Fernsehen bestätigt.

Mazedoniens Handeln sei «nicht im Einklang mit den Vereinbarungen des jüngsten Gipfels der EU», sagte Mouzalas. Die Europäische Union hatte vergangenen Donnerstag beschlossen, dass bis zum neuen Migrations-Gipfel Anfang März die Grenzen für Flüchtlinge aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan auf der Balkanroute offen bleiben.

Die mazedonische Seite lässt nach griechischen Informationen Afghanen nicht weiterreisen, weil Serbien seine Grenze für Afghanen seit Sonntag geschlossen halte.

Kinder auf der Flucht

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Kinder auf der Flucht
Über 20 Millionen Kinder sind weltweit auf der Flucht.
quelle: ap/ap / burhan ozbilici
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Hunderte Flüchtlinge in Ungarn aufgegriffen

Die ungarischen Behörden haben trotz den im Herbst errichteten Grenzzäunen innerhalb von drei Tagen 501 Flüchtlinge aufgegriffen. Am Freitag gingen der Polizei 113, am Samstag 151 und am Sonntag 237 Menschen ins Netz, die die Sperren an der Grenze zum südlichen Nachbarn Serbien überwunden hatten. Das teilte die Polizei am Montag mit. Es handelt sich um neue Rekordwerte.

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Am 10. Februar hatte die Polizei 104 Aufgriffe von Flüchtlingen registriert. Bis zur Errichtung der Zäune an den Grenzen zu Serbien und Kroatien im vergangenen September und Oktober war Ungarn eines der Transitländer für die Asylsuchenden auf der Balkanroute gewesen.

Nach dem Bau der Zäune ging die Zahl der durch Ungarn ziehenden Flüchtlinge deutlich zurück. Die Menschen ziehen seitdem durch Kroatien und Slowenien. Die Balkanstaaten schränken jedoch zunehmend die von ihnen organisierte Passage der Flüchtlingen ein.

Migranten, die auf der Balkanroute nicht mehr weiterkommen, nehmen zunehmend die Dienste von Schleppern in Anspruch. Die Reaktivierung der früher etablierten Schmuggelrouten erklärt Beobachtern zufolge, warum jetzt auch in Ungarn wieder die Flüchtlingszahlen steigen.

World Press Foto 16

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World Press Foto 16
Ein Sturm in Front des Bondi Beach in Sydney. Das Bild des Fotografen Rohan Kelly gewann den 1. Preis in der Kategorie «Natur».
quelle: ap/world press photo / rohan kelly
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(sda/dpa/afp)

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11 Kommentare
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nine
22.02.2016 12:51registriert Januar 2014
zur zeit bin ich auf der insel chios am helfen. diese woche mussten wir 2 kinder reanimieren, beide haben es nicht geschafft. neben dem retten der menschen auf den booten vom ufer aus sind wir täglich am kochen das die menschen in den camps überhaupt was zu essen haben. in der nacht werden wir vom rettungsteam in die camps gerufen um zumindest eine medizinische grundversorgung zu gewährleisten.
wir alle arbeiten ohne ende und kommen fast nicht zum ruhen. ich frage mich schon warum wir kleinen privaten organisationen dies alles bewältigen müsse u. wo endlich die so dringend nötige hilfe bleibt
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