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Du willst nur das Beste? Voilà:
Kamerun geht in der Trainerrekrutierung neue Wege: Der afrikanische Verband schreibt die Stelle öffentlich aus und verbreitet das Inserat gar auf Twitter. Das ist endlich meine Chance. Bis heute um 18 Uhr läuft die Frist – ich habe meine Unterlagen auf den letzten Drücker eingereicht. Da ich keine Konkurrenz fürchte, möchte ich euch die offiziellen Anforderungen nicht vorenthalten.
Die Kandidaten müssen:
Appel à candidature pour le recrutement d'un entraîneur sélectionneur de la sélection nationale A du Cameroun -----> https://t.co/YI6vnGskNx
— Fecafoot-Officiel (@FecafootOfficie) 14. Dezember 2015
Das Beste kommt aber am Schluss: Die Unterlagen müssen elektronisch eingereicht werden – und zwar an folgende Email: lions.indomptables2015@gmail.com
Okay, das hört sich grad eher nach einem Angebot für billigen Sex an. Aber ja, für meinen Traumjob mach ich alles. Weil ich trotzdem auffallen möchte, kombiniere ich CV und Bewerbungsschreiben. Das unterstreicht auch meine Fähigkeit, verschiedene taktische Systeme erfolgreich zu durchmischen. Hier also mein Bewerbungsschreiben:
Aux principaux concernés,
Ich bewerbe mich hiermit auf die Stellenausschreibung auf Ihrer Website vom 14. Dezember 2015.
Als ich Ihre Stellenausschreibung las, war mir sofort klar: Sie suchen mich! Bevor wir zur Sache kommen, hier erst einmal der Beweis, dass ich mit Fans umgehen kann – wir wissen alle, wie wichtig dies heutzutage ist:
So, jetzt gehe ich kurz auf Ihre wichtigsten Anforderungen ein, welche ich ähnlich souverän beherrsche, wie ihre Verbandsfunktionäre das Feilschen um Siegprämien.
Das wären meines Erachtens die wichtigsten Punkte ihrer Anforderungsliste. Französisch und Englisch spreche ich natürlich perfekt. Ich war ja schliesslich mit René, Simone et François im «brouillard» auf dem Chasseral oder am Gare de Lyon. Noch heute beherrsche ich den «Allô?! – Allô! – C'est toi Simone?»-Dialog des «On y va» auswendig.
Den Fussball in Kamerun verfolge ich schon seit Jahren. Emile M’Bouh – das rundeste Gesicht der ganzen Welt – kenne ich beispielsweise noch vom Panini-Album der WM 1990.
Meine Idee von Fussball ist eher rustikal und auf eine fast unüberwindbare Defensive ausgelegt. Ihr hattet damit ja an der WM 1990 Erfolg. Ich erinnere an Claudio Caniggia. So müssen wir wieder Fussball spielen:
Meine Erfahrungen in professionellen Klubs sind zwar noch überschaubar. Aber ich verfüge über eine schnelle Auffassungsgabe und habe in Trainingslagern schon Schwergewichte wie Krylia Sowjetov Samara (1:17) oder Apollon Limassol (1:7) herausgefordert. Ich bin mir sicher, dass diese Klubs sich noch an mich erinnern, falls Sie diese kontaktieren möchten.
Ausserdem bin ich Mitglied eines Nationalliga-A-Futsalvereins in der Schweiz und spielte schon auf jedem Kontinent Fussball. Erfahrungen im Trainer-Business kann ich natürlich vorweisen: Bei Schülerturnieren amtete ich meist als Captain/Trainer und profitiere davon auch während der Grümpi-Karriere. Das Mixed-Turnier in Mönchaltorf beispielsweise habe ich als Spielertrainer mehrmals gewonnen. Früher half ich auch mal meinem Vater aus, als dieser die E-Junioren unseres lokalen Vereins an einem Spiel nicht betreuen konnte. Ich habe sie dann zu einem klaren Sieg geführt.
Den Kinderfussball-Kurs des SFV habe ich vor einigen Jahren mit Bravour bestanden. Noch heute profitiere ich von Showtrainings als Junior bei Timo Konietzka und Andy Egli. Und im Probetraining beim FC Tuggen durfte ich durch die Schule von Jozef Bajza, dem ehemaligen tschechischen Nationalspieler (beispielsweise mit zwei Medizinbällen den Schneehang hoch spurten, ca. 250-mal). Ich könnte also ihren Jungs problemlos auch die alte osteuropäische Schule beibringen, falls ich Mängel in der Organisation entdecke.
Ausserdem habe ich beim «Bundesliga-Manager» meist Teams aus unteren Ligen bis ganz nach oben geführt oder beim Spiel «Teamchef» mit geschickten Aktienhandel Millionen gescheffelt und dann die Mannschaft zum Schwergewicht geformt.
Mein Palmares liest sich ziemlich beeindruckend – insbesondere in jungen Jahren. Ich war Regionalmeister in Zürich, habe das Hallenturnier in Uznach mehrfach gewonnen und war in Greifensee am Sommerturnier auch meist gut platziert. Ebenfalls in meinem Vitrinenschrank steht die Trophäe für den besten Spieler des Fespo-Showturniers 1992 und ich war Mitglied und Captain einer regionalen Auswahl in Rapperswil. Dazu kommen verschiedene Auftritte an Pfingstturnieren in Österreich. Breitenbach und Ebbs möchte ich hier besonders erwähnen. An die Resultate habe ich zwar nur schwammige Erinnerungen, aber ich erinnere mich an einen guten Teamzusammenhalt – sehr wichtig im heutigen Fussball. Zu guter Letzt habe ich im Torwandschiessen beim Public Viewing während der WM 2014 gegen einen Arbeitskollegen bei «3 unten, 3 oben» mit dem falschen Fuss 6:0 gewonnen. Ehrlich.
Den afrikanischen Fussball verfolge ich intensiv. Mein Notizbuch von den Afrika-Cups 2010 und 2015 ist voll. So habe ich gute Kontakte zu einem hohen Tier im kongolesischen Verband und bin besonders stolz auf ein Selfie mit Robert Kidiaba, dem grossartigen Hopse-Hopse-Reiter-Torhüter:
In Kamerun dauerhaft zu wohnen wäre kein Problem für mich. Es ist schon lange mein Traum, irgendwann auf dem schwarzen Kontinent zu leben. Berührungsängste mit Fans habe ich wenig, also eigentlich keine:
Erste Erfahrungen in schwarzer Magie, Voodoo und Co. erhielt ich aus erster Hand. Sollten also in der Anfangsphase die Spieler meine Ideen nicht gleich verstehen und der Erfolg wider Erwarten ausbleiben – ich habe gute Kontakte zur Zwischenwelt:
Zum Abschluss nehme ich mir die Freiheit noch einen Wunsch zu äussern. Als Co-Trainer würde ich Sandro Zappella gerne mitnehmen. Er hat bei Wetzikon 2 in dieser Vorrunde bewiesen, dass er einen Aufsteiger in der 3. Liga problemlos im gesicherten Mittelfeld halten kann. Er fühlt sich nach diesen ersten Monaten langsam aber sicher für grössere Aufgaben berufen.
Ausserdem schuldet er mir noch einen Gefallen, weil ich gestern seine Abendschicht übernahm. Doch im Nachhinein ist dies ja ein Glücksfall – ansonsten hätte ich ihre Stellenausschreibung wohl verpasst. Und wie sie auf diesem Beweisfoto sehen, beherrscht auch er alle PC-Programme der Welt. Synchron, natürlich.
Bei allfälligen Fragen zögern Sie bitte nicht, mich zu kontaktieren. Ansonsten verbleibe ich mit freundlichen Grüssen und freue mich, meine Fähigkeiten in einem persönlichen Gespräch besser vorstellen zu können.
Meilleurs salutations
Reto Fehr
2. Habe einen besseren Leumund als Blatter
3. Ja
4. Ich bin eine Persönlichkeit
5. Grosses Nationales ansehen (über 8500 Herzen bei watson)
6. Ich hab 2011 Spanien gegen Chile im Stadion gesehen
7. Habe auf dem NES World Cup gespielt mit Camerun!
8. Diplome? Kann ich noch machen, wenns der Loddar schafft...
9. Hab in der Schulzeit mal ein Grümpeli gewonnen
10. Ein schönes Häuschen und immer warm? Bin dabei!
11. Computerkenntnisse? Da hab ich sogar ein Diplom!
12. Oui und Yes!
13. Ich stand mal bei einem Benefizspiel vor Marcel Koller in der Schlange!