Schweiz
Gesellschaft & Politik

Kündigung der Personenfreizügigkeit: Die SVP beginnt Unterschriften zu sammeln

Albert rösti
Albert Rösti bestätigt gegenüber 10vor10: Die SVP beginnt mit der Unterschriftensammlung zur sogenannten Begrenzungsinitiative.Bild: keystone

Kündigung der Personenfreizügigkeit: Die SVP startet mit der Unterschriftensammlung

Die Bundeskanzlei gibt grünes Licht: Die SVP startet am 16. Januar mit der Unterschriftensammlung zu ihrer Begrenzungsinitiative.
05.01.2018, 21:37
Mehr «Schweiz»

Die Begrenzungsinitiative beschäftigt die SVP schon lange. Jetzt geht es vorwärts, wie «10vor10» berichtet. Gegenüber der SRF-Nachrichtensendung bestätigt SVP-Präsident Albert Rösti, dass die Partei am 16. Januar mit der Unterschriftensammlung starten wird. «Wir sind überzeugt, dass die Zuwanderung gesteuert werden muss in diesem Land.» Jährlich 80'000 Zuwanderer seien zu viel.

Der Initiativtext fordert, dass das Abkommen über die Personenfreizügigkeit auf Verhandlungsweg innerhalb von 12 Monaten gekündigt werden muss. Falls dies nicht gelingt, bleibt dem Bundesrat gemäss Initiativtext 30 Tage um das Abkommen zu kündigen.

«Die Initiative wird die Frage der bilateralen Verträge frontal stellen.»
Christian Levrat, SP-Präsident

Die Folge bei einer Annahme der Initiative: Sämtliche andere bilateralen Abkommen mit der EU würden ausser Kraft gesetzt. Denn bei einer Kündigung der Personenfreizügigkeit würde die sogenannte «Guillotine-Klausel» zum Zug kommen. 

«Die Initiative wird die Frage der bilateralen Verträge frontal stellen», sagte SP-Präsident Christian Levrat zu 10vor10. Die Kündigung der Bilateralen sei Selbstmord für ein kleines Land mit vielen Arbeitsplätzen, die von Exporten abhängen. (fvo)

Personenfreizügigkeit erklärt, dass sie ein Schüler versteht

Video: Angelina Graf

Chronologie Einwanderungs-Initiative

1 / 25
Chronologie Einwanderungs-Initiative
9. Februar 2014: Die Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung» der SVP wird an der Urne von 50,3 Prozent der Stimmenden angenommen. SVP-Nationalrat Albert Rösti zeigt sich erfreut. Die EU-Kommission reagiert postwendend: Das Votum verletze das Prinzip des freien Personenverkehrs.
quelle: keystone / marcel bieri
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
127 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
manuel0263
05.01.2018 22:20registriert Februar 2017
Diese Initiative ist einfach verlogen. Statt definitiv zu erfahren, wie das Volk über die Bilateralen denkt, hofft man bei der SVP mit einer gewonnenen Begrenzungsinitiative die anderen ein weiteres Mal vor sich herzutreiben. Dabei profitieren die Unternehmer ja von der Zuwanderung am meisten, indem ständig viele günstige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Wie lange geht man diesem doch leicht durchschaubaren Spiel noch auf den Leim? Kein Wunder, dass diese Partei Trump so toll findet... Politik für Milliardäre statt fürs Volk.
18246
Melden
Zum Kommentar
avatar
DerTaran
05.01.2018 21:42registriert Oktober 2015
Die "wirtschaftlicher Selbstmord" Initiative!
20173
Melden
Zum Kommentar
avatar
FrancoL
05.01.2018 21:52registriert November 2015
Ich bin alles andere als Freund der SVP, wenn sie aber wirklich den Mut hat die Bilateralen frontal anzugehen und den Weg nahe am Selbstmord zu gehen, dann ist das Volk gefordert und wenn man dann den Hang runterkollert soll das Volk auch die Verantwortung übernehmen.
Sollte die Abstimmung aber die Bilateralen stützen, dann ist es an der Zeit dass die SVP das Bewirtschaften dieses Themas für einige Zeit vergisst und somit das Land in ruhe lässt.
Es ist eine Initiative die die Zukunft prägen kann, besseres kann der Schweiz nicht widerfahren.
13629
Melden
Zum Kommentar
127
Experte fällt klares Urteil zu Wolfsjagd in Russland von St.Galler-Wildhüter
Die Reise nach Russland zweier St.Galler Verwaltungsangestellter, finanziert mit Steuergeldern, sorgte für hitzige Diskussionen. Nun liegt SRF der Reisebericht vor. Ein Wolfsexperte hat ihn analysiert – für ihn ist der Fall klar.

Gemeinsam mit einem Wildhüter hat der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen in Russland an einer Wolfsjagd teilgenommen. Ende Januar genehmigte der zuständige Regierungsrat Beat Tinner die fünftägige Reise. Das sorgt für heftige Diskussionen bei Tierschutzorganisationen und in der Politik – auch weil die Reise in der steuerfinanzierten Arbeitszeit stattfand. Die Kosten für die Reise hätten die beiden Teilnehmer jedoch selber getragen, das Department habe bloss die Arbeitstage dafür zur Verfügung gestellt, präzisiert Tinner.

Zur Story