Sport
Fussball

Supercup: Federico Valverde wird dank Roter Karte zum Real-Matchwinner

Real-Youngster wird gegen Atlético zum Matchwinner – weil er in der 115. Minute Rot holt

13.01.2020, 10:3913.01.2020, 12:44
Mehr «Sport»

Mit einem 4:1 nach Penaltyschiessen gegen Stadtrivale Atlético hat Real Madrid zum elften Mal den spanischen Supercup gewonnen. Als Matchwinner wird aber keiner der vier Penaltyschützen und auch nicht Torhüter Thibaut Courtois gefeiert. Sondern Federico Valverde, obwohl dieser in der 115. Minute mit einer Roten Karte vom Platz flog.

Der Real-Mittelfeldspieler stoppte kurz vor dem Ende der Verlängerung einen Atlético-Konter, indem er den enteilten Ex-Real-Stürmer Álvaro Morata von hinten mit einer üblen Blutgrätsche von den Beinen holte und so wohl das siegbringende 1:0 für Atlético verhinderte.

Das Foul von Valverde an Morata.Video: streamable

Die Atlético-Spieler waren wegen der groben Unsportlichkeit ausser sich vor Wut, sofort kam es zur Rudelbildung. Ganz anders reagierte dagegen ihr Trainer Diego Simeone. Der Argentinier, der einst selbst für seine harte Spielweise bekannt war, verpasste Valverde bei dessen Gang in die Garderobe einen anerkennenden Klaps auf den Hinterkopf.

«Valverde hat den Final für Real gewonnen. Das war die entscheidende Situation der Partie», erklärte der Argentinier nach dem Spiel. «Ich habe ihm gesagt: ‹Mach dir keinen Kopf. Jeder hätte an deiner Stelle dasselbe getan.› Er hat nur das getan, was er tun musste.»

Valverde wurde nach dem Spiel offiziell zum «Man of the Match» erklärt. Das war dem 21-jährigen Uruguayer aber ziemlich peinlich. «Es war nicht gut, was ich da gemacht habe, und ich bin auch nicht stolz darauf», sagte er nach der Pokalübergabe bei der Pressekonferenz. «Aber mir blieb nichts anderes übrig. Ich habe in dem Moment an unsere Mannschaft gedacht und mich hinterher bei Morata entschuldigt. Ich freue mich über die Auszeichnung, aber es bleibt natürlich ein fader Beigeschmack für mich. Am Ende zählt aber nur der Sieg der Mannschaft.»

Im Penaltyschiessen vergaben Saúl Ñíguez und Thomas Partey für Atlético, Real-Captain Sergio Ramos erzielte schliesslich den entscheidenden Treffer zum Titel. Für Trainer Zinédine Zidane war es im neunten Final mit den Königlichen der neunte Pokal. Eine wohl einmalige Bilanz.

Das Penaltyschiessen in voller Länge.Video: streamable

Für Valverde war auch Zidane nach dem Spiel voll des Lobes: «Er hat die Situation gut gelöst. Das war eben zu tun. Er hat sich bei Álvaro Morata entschuldigt, die beiden kennen sich sehr gut. Alles in allem hat es ‹Fede› verdient, zum MVP gewählt zu werden. Er weiss, dass es eine Anerkennung für ihn, aber auch für die gesamte Mannschaft ist.» (pre)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Real, Barça und? Diese Klubs wurden in Spanien schon Meister
1 / 11
Real, Barça und? Diese Klubs wurden in Spanien schon Meister
Real Madrid ist mit 35 Titeln spanischer Rekordmeister. Zuletzt holten die Königlichen den Titel im Jahr 2022.
quelle: keystone / mariscal
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Chefsache: Keine Fussball-Fans im Büro, bitte!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Züzi31
13.01.2020 12:01registriert August 2015
Haha, wie der Schiri im Rudel die Gelbekarte rumschwingt. Als wär das eine eigene Sportart. 😂
Real-Youngster wird gegen Atlético zum Matchwinner – weil er in der 115. Minute Rot holt
Haha, wie der Schiri im Rudel die Gelbekarte rumschwingt. Als wär das eine eigene Sportart. 😂
1254
Melden
Zum Kommentar
avatar
Linus Luchs
13.01.2020 12:10registriert Juli 2014
"...mit einer üblen Blutgrätsche von den Beinen holte..."

Die rote Karte ist unbestritten, aber hier von einer Blutgrätsche zu schreiben – nein. Er holt ihn von hinten von den Beinen, okay, aber eine Blutgrätsche ist etwas ganz anderes.
12410
Melden
Zum Kommentar
avatar
Luca Regnipuzz
13.01.2020 10:52registriert Februar 2017
Die Regel ist halt unglücklich. Unabsichtliches Handspiel an der Grundlinie in der Mitte zwischen Tor und Eckfahne gibt Elfer, dies halt nicht. Dehalb hätte wohl fast jeder dasselbe getan. Im Eishockey hat der Schiedsrichte da mehr Spielraum, da es keinen fixen Strafraum gibt, sondern es geht um das Verhindern einer klaren Torchance.
1005
Melden
Zum Kommentar
32
Bei Diego Maradona staunen sogar die Gegner, wenn er sich aufwärmt
19. April 1989: Diego Armando Maradona ist in den 80er-Jahren der beste Fussballer der Welt. Deshalb sind auch alle TV-Kameras auf den Argentinier gerichtet – zu unserem grossen Glück sogar beim Warm-up.

Olympiastadion in München, 73'132 Zuschauer sind gekommen. Und die meisten sind schon lange vor dem Anpfiff da, denn es gibt etwas zu bestaunen. Nicht nur die eigenen, die Bayern, nein. Der beste Fussballer der Welt präsentiert sich: Diego Armando Maradona. Mit Napoli steht der argentinische Weltmeister im Halbfinal des UEFA-Cups.

Zur Story