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Keller-Sutter reist wegen Migration auf den Balkan und nach Griechenland

Keller-Sutter reist für «Migrationsmanagement» auf den Balkan und nach Griechenland

19.10.2021, 10:5619.10.2021, 15:44
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Bundesrätin Karin Keller-Sutter besucht von Mittwoch bis Freitag Bosnien-Herzegowina und Griechenland. Diese Länder sind wegen der Schengen-Aussengrenzen durch Flüchtlingsströme stark gefordert. Mit der Reise will die Justizministerin das Engagement der Schweiz bei deren Bewältigung bekräftigen.

Bundesraetin Karin Keller Sutter spricht an einer Medienkonferenz ueber die Justizinitiative, am Montag, 11. Oktober 2021, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Justizministerin Karin Keller-Sutter.Bild: keystone

Darum stehe das «Migrationsmanagement» im Zentrum ihrer Gespräche mit den Amtskollegen beider Länder, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Dienstag mitteilte. Zudem besucht Keller-Sutter von der Schweiz unterstützte Hilfsprojekte.

Migrationspartnerschaft mit Bosnien-Herzegowina

A migrant man washes his face at a makeshift camp housing migrants mostly from Afghanistan, in Velika Kladusa, Bosnia, Tuesday, Oct. 12, 2021. Hundreds of migrants _ including small children, babies a ...
12. Oktober 2021, Velika Kladuša, Bosnien-Herzegowina: Hunderte von Migranten haben im Nordwesten Bosnien-Herzegowinas ein improvisiertes Lager errichtet. Sie wollen über Kroatien nach Westeuropa reisen.
Auch bezüglich Gesundheitsversorgung der Migrantinnen und Migranten ist Bosnien-Herzegowina auf internationale Unterstützung angewiesen.
Bild: keystone

Bosnien-Herzegowina wird zunehmend zum Transitland in Richtung Westeuropa. Das Land ist auf internationale Unterstützung besonders bei Unterkunft und Gesundheitswesen für tausende Flüchtlinge angewiesen, welche nicht in die EU weiterreisen dürfen.

A migrant child poses for a photograph at a makeshift camp housing migrants mostly from Afghanistan, in Velika Kladusa, Bosnia, Tuesday, Oct. 12, 2021. Dozens of children of all ages are among migrant ...
12. Oktober 2021, Velika Kladuša, Bosnien-Herzegowina: Unter den hunderten von Migranten im improvisierten Lager sind auch viele Kinder und Frauen.Bild: keystone

Zwischen der Schweiz und Bosnien-Herzegowina besteht seit 2009 eine Migrationspartnerschaft. Seit 2017 unterstützte der Bund dort Projekte mit rund 6,8 Millionen Franken. Die EJPD-Vorsteherin trifft in Sarajevo Sicherheitsminister Selmo Cikotić sowie Migrationsminister Miloš Lučić zu Gesprächen.

Schweizer Hilfe für Griechenland

Griechenland verbesserte unter anderem mit Hilfe aus der Schweiz sein prekäres Asyl- und Aufnahmesystem auf den ägäischen Inseln. Im Zentrum der Gespräche der Bundesrätin mit dem griechischen Asyl- und Migrationsminister Notis Mitarachi und dem Bürgerschutz-Minister Takis Theodorikakos steht unter anderem die zweite Kohäsionsmilliarde. Von diesen 1,3 Milliarden Franken sind 200 Millionen für Migration und Asyl vorgesehen.

Insgesamt zahlte die Schweiz Griechenland im Asylwesen seit 2014 rund zwölf Millionen Franken. Keller-Sutter wird in Athen eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Mädchen besuchen, deren Aufbau das Staatssekretariat für Migration (SEM) unterstützt.

Am Freitag macht sie sich im Lager Kara Tepe (Mavrovouni) ein Bild von der Lage auf Lesbos. Dieses Lager soll eine Übergangslösung sein für diejenigen Flüchtlinge, die im abgebrannten Lager Moira lebten. Das Lager befindet sich auf einem stillgelegten Schiessplatz, weshalb Menschenrechtsorganisationen und EU-Politiker befürchten, dass das Gelände mit Blei verseucht sein könnte. Die Schweiz leistete im Lager Kara Tepe (Mavrovouni) mit einer Trinkwasserversorgung, medizinischer Ausrüstung zur Pandemiebekämpfung sowie weiteren Gütern humanitäre Hilfe.

Migrants dig around their tents after a rainstorm at the Kara Tepe refugee camp, on the northeastern Aegean island of Lesbos, Greece, Wednesday, Oct. 14, 2020. Around 7,600 refugees and migrants have  ...
14. Oktober 2020, Lager Kara Tepe (Mavrovouni), Lesbos, Griechenland: Migranten versuchen ihre Zelte mit Wassergräben vor Regen zu schützen. Bild: keystone

(yam/sda)

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Video: srf
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