Schweiz
Daten

Winter vorbei, Vorfrühling da: Wetter in der Schweiz

Krokusse blühen in tieferen Lagen der Schweiz bereits.
Krokusse blühen in tieferen Lagen der Schweiz bereits.bild: shutterstock

Frühling im Februar – wie normal ist das? So war das Wetter in den letzten 20 Jahren

In weiten Teilen der Schweiz herrschen in den vergangenen Tagen milde Temperaturen. Ist der Winter (im Flachland) schon vorbei? Wir haben 20 Jahre zurückgeschaut.
20.02.2019, 06:3520.02.2019, 16:36
Reto Fehr
Folge mir
Mehr «Schweiz»

Spätestens seit dem 14. Februar riecht es schon sehr nach Frühling in der Schweiz. Die Tagesmaximaltemperatur stieg in weiten Teilen der Schweiz auf über 10 Grad – und hält sich seither beständig. In den meisten Regionen wurde diese Grenze an mindestens drei Tagen in Serie geknackt. Ist das noch normal?

Wir haben die Wetterstationen von Zürich und Bern und Davos analysiert und schauen auf das Winterwetter der letzten 20 Jahre zurück.

Keine Rückschlüsse auf den Winter
Wichtig: MeteoSchweiz stellt auf Anfrage klar: «Die ersten Tage mit höherer Temperatur sind rein zufällig und haben nichts mit der Charakteristik des entsprechenden Winters zu tun.» Auch wenn es aktuell gerade nach Frühling riecht und hie und da erste Blumen und Sträucher blühen – ja, auch die Pollensaison hat vielerorts begonnen –, vom Ende des Winters kann keine Rede sein. Aus dem bisherigen Verlauf lässt sich das Wetter für die nächsten Wochen nicht voraussagen. Die Rückkehr des Winters ist gut möglich, die Winterkleider also noch nicht wieder in den Keller räumen.

Zürich

  • Rot: Tage mit einer Maximaltemperatur über 10 Grad.
  • Blau: Tage mit einer Maximaltemperatur unter 0 Grad.
Zürich

Was auffällt

  • Der Jahresstart 2019 ist weit weg von einem Rekordjahr. In Zürich war es einzig 2006, 2009 und 2010 später im Jahr erstmals drei Tage am Stück über 10 Grad warm.
  • In den letzten 20 Jahren lässt sich kein Muster erkennen, dass die warmen Tage immer früher sind oder dass es seit Mitte Januar bis Mitte Februar mehr Tage über 10 Grad gab.
  • 2018 erreichten die Temperaturen neun Mal über 10 Grad, bevor 2019 erstmals diese Schwelle überschritten wurde (27. Januar).
  • In den 21 Jahren erreichte das Quecksilber elfmal schon in den ersten 10 Tagen des Jahres mehr als 10 Grad.

Falls du jetzt schon Rückschlüsse auf die Klimaerwärmung ziehst, lies das:

So ging es jeweils weiter:

Zürich

Bern

  • Rot: Tage mit einer Maximaltemperatur über 10 Grad.
  • Blau: Tage mit einer Maximaltemperatur unter 0 Grad.
Bern

Was auffällt:

  • Im Gegensatz zu Zürich war die erste Dreitagesphase mit über 10 Grad in Bern zehnmal später als 2019.
  • Ein Muster lässt sich auch hier nicht erkennen.
  • In den 21 Jahren erreichte das Quecksilber neunmal schon in den ersten 10 Tagen des Jahres mehr als 10 Grad.

So ging es jeweils weiter:

Bern

Davos

  • Rot: Tage mit einer Maximaltemperatur über 5 Grad.
  • Blau: Tage mit einer Maximaltemperatur unter -5 Grad.
davos

Was auffällt:

  • Achtmal erlebte Davos seit 1999 drei Tage in Serie mit über 5 Grad Maximaltemperatur früher als 2019.
  • Eine Verschiebung der ersten milden Tage früher im Jahr lässt sich seit 1999 nicht erkennen.
  • Neunmal erreichte die Temperatur in Davos in den ersten 10 Tagen des Jahres über 5 Grad.

So ging es jeweils weiter:

Bild

Temperatur auf 3000 Metern

  • Blau: Tage mit einer Maximaltemperatur unter 0 Grad.

Die Angaben wurden mit den Daten von MeteoSchweiz aus dem Mittelwert vom Weissfluhjoch (2691m) und dem Piz Corvatsch (3302m) ermittelt.

3000m

Was auffällt:

  • 2019 dauerte es bis vergangenen Freitag, bis die Nullgradgrenze erstmals über 3000 Meter stieg.
  • Seit 1999 dauerte es 2009, 2010, 2012, 2013, 2015 und 2017 länger.
  • Ein Muster lässt sich in diesem Zeitraum nicht erkennen.

Dieser Streit über Winter eskaliert schnell

Video: watson/Corsin Manser, Emily Engkent

Die Wucht und Pracht des Schnees in 28 Bildern

1 / 30
Die Wucht und Pracht des Schnees in 28 Bildern
Zürich am 10. Januar 2019.
quelle: epa/keystone / walter bieri
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
walsi
20.02.2019 08:00registriert Februar 2016
Kurz gesagt 2019 ist was das Wetter anbelangt bis heute völlig normal.
1209
Melden
Zum Kommentar
avatar
nach gang
20.02.2019 07:16registriert Januar 2019
Am Schatten liegt noch Schnee. Wo die Sonne nicht hinfällt bleibt es tagsüber gefroren.
Im Seetal ist weit und breit nichts von Frühling zusehen. Schnee an der Fasnacht ist nicht selten. SchmuDo ist erst in einer Woche
533
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aldaran
20.02.2019 09:35registriert Dezember 2014
Tja, Wetter ist eben nicht Klima ...
327
Melden
Zum Kommentar
22
Die Junge Tat und Martin Sellner – so sind die Rechtsextremen verbandelt
Der österreichische Rechtsextreme Martin Sellner sollte im Aargau einen Vortrag zum Thema «Remigration» halten. Eingeladen wurde er von der Jungen Tat – die Köpfe der Schweizer Rechtsextremen-Gruppe stehen seit längerem in Kontakt mit Sellner.

Am Samstagabend beendete die Kantonspolizei Aargau einen Vortrag des rechtsextremen österreichischen Aktivisten Martin Sellner in Tegerfelden AG vorzeitig, zu dem die Gruppe «Junge Tat» eingeladen hatte. Man habe Sellner «zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und zur Verhinderung von Konfrontationen mit Personen der Gegenseite» angehalten und vom Kantonsgebiet weggewiesen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Zur Story