Schweiz

Das Bundesgericht hat entschieden: St.Galler Mädchen darf mit Kopftuch zur Schule

In Lausanne fiel heute die Entscheidung im Kopftuchstreit.
In Lausanne fiel heute die Entscheidung im Kopftuchstreit.
Bild: KEYSTONE

Das Bundesgericht hat entschieden: St.Galler Mädchen darf mit Kopftuch zur Schule

11.12.2015, 13:1511.12.2015, 13:59
Mehr «Schweiz»

Das Bundesgericht hat eine Beschwerde der Schulgemeinde St.Margrethen SG im Zusammenhang mit ihrem Kopftuchverbot abgewiesen. Ein 2001 geborenes und aus Bosnien stammendes Mädchen darf somit während des Unterrichts ein Kopftuch tragen.

Das Bundesgericht ist am Freitag in einer öffentlichen Beratung zum Schluss gekommen, dass die gesetzliche Grundlage für ein Verbot zwar vorhanden ist. Weil mit dem Verbot des Tragens eines Kopftuchs aus religiösen Gründen jedoch die Glaubens- und Gewissensfreiheit verletzt wird, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein. In St.Margrethen ist dies nicht der Fall.

Wie die Bundesrichter festhielten, fehle es an einem öffentlichen Interesse, das ein Verbot rechtfertigen würde. So werde die für einen geregelten Schulunterricht notwendige Disziplin und Ordnung nicht gestört, wenn eine Schülerin ein Kopftuch trage.

Auch werde der religiöse Friede damit nicht gefährdet, und es finde kein Verstoss gegen das Gleichbehandlungsgebot statt. Was die Integration und Frage der Gleichstellung von Mann und Frau betrifft, so betonten die Richter, dass es eben im Sinne des Mädchens sei, den Unterricht zu besuchen, um danach eine berufliche Laufbahn einschlagen zu können.

Bist du mit dem Entscheid des Bundesgerichts zufrieden?

(sda/cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
66 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Tepesch
11.12.2015 13:26registriert Oktober 2015
Gute Entscheidung!
Entweder es werden alle religiösen Symbole verboten oder gar keine.
Jetzt dürfen wohl Pastafaris auch mit einem Spaghettisieb in die Schule 😜
5614
Melden
Zum Kommentar
avatar
Teslaner
11.12.2015 13:36registriert April 2015
Das findet der IZRS aber wieder super! Verbieten wir doch bitte diesen salafisischen und islamistischen Verein, der Interviews mit Al-Kaida macht.
5211
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ordo Malleus
11.12.2015 14:46registriert August 2015
Und jeden Tag eine Meldung zu irgendeiner Religion, die mich vor Wut in die Tischkante beissen lässt. :D Religion ist eines der grossen Übeln dieser Welt. Macht Menschen zu Spinnern since....ja schon seit immer. Hört endlich auf mit diesem Mist. Horcht, horcht ihr Eltern dieser Welt! Vergiftet den Verstand eurer Kinder nicht mit religiösen Lehren. Das ist im Sinne unser aller Wohlergehen.
5115
Melden
Zum Kommentar
66
ETH Zürich sieht Top-Position wegen fehlender Mittel gefährdet

Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich sieht ihre Top-Platzierungen in den Hochschulrankings gefährdet. Das Budget werde in den kommenden Jahren nicht mit den weiterhin steigenden Studierendenzahlen Schritt halten können. Deshalb müssten einschneidende Massnahmen geprüft werden.

Zur Story