Digital
Windows

Microsoft Store: Microsoft stichelt mit neuen Regeln gegen Apple

Microsoft stichelt mit neuen Regeln für Microsoft Store gegen Apple

Seit August streiten sich Apple und «Fortnite»-Entwickler Epic Games wegen Gebühren in Apples App Store. Microsoft hatte das Ganze schon mal kommentiert. Nun mischt sich das Unternehmen erneut in die Fehde ein – wenn auch subtiler.
09.10.2020, 20:59
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Microsoft hat zehn neue Richtlinien für seinen Microsoft Store veröffentlicht. Ähnlich wie in Apples App Store können Nutzer hier verschiedene Anwendungen beziehen. Manche Regeln scheinen dabei gegen Apple gerichtet zu sein – wenn auch nur subtil.

Hintergrund ist ein Streit zwischen Apple und «Fortnite»-Entwickler Epic Games: Apple und Google hatten den Entwickler Anfang August aus ihren App-Stores geschmissen, nachdem dieser durch einen Trick Gebühren umgehen wollte. Apple verbannte zudem auch Programmierwerkzeuge von Epic Games von seiner Plattform. Als Folge reichte Microsoft schon Ende August eine Erklärung ein, in der das Unternehmen Apples Vorgehen verurteilte.

Indirekte Kritik an Apple

Zu Microsoft neuen Regeln schreibt Rima Alaily, Vizepräsidentin und Deputy General Counsel bei Microsoft: «Wir sehen ein, dass wir praktizieren sollten, was wir predigen.» So sollen die zehn Grundsätze «Wahlmöglichkeiten fördern, Fairness gewährleisten und Innovationen auf Windows 10 (...) und unserem Microsoft Store für Windows 10 vorantreiben».

So besagt die erste Richtlinie, dass Entwickler die Wahlfreiheit haben, ob sie ihre Windows-App über den Microsoft Store veröffentlichen wollen oder nicht. «Windows 10 ist eine offene Plattform. Im Gegensatz zu einigen anderen populären Plattformen steht es Entwicklern frei, wie sie ihre Apps verbreiten wollen», schreibt Alaily. Das kann als Kritik gegen Apple verstanden werden.

Auch Punkt Drei in Microsofts Liste verdeutlicht das. Dort schreibt Microsoft, dass es die Vorgehensweise bei In-App-Käufen nicht als Grund nehmen werde, um eine App auszuschliessen. Apple und Google schmissen «Fortnite» aus ihren Stores, weil Epic Games Spieler dazu ermunterte, In-App-Käufe ausserhalb der Plattformen zu tätigen. Dadurch konnte das Unternehmen die Kaufgebühren in Höhe von 30 Prozent vermeiden.

Auch betont Microsoft in Richtlinie Vier, dass «unser App-Store angemessene Gebühren erheben werde». Kern des Streits zwischen Apple und Epic Games waren vor allem die Verkaufsgebühren in Höhe von 30 Prozent der Umsätze.

Regeln gelten nicht für Xbox Game Store

Die Richtlinien gelten aber nicht für den Marktplatz für die Xbox . Rima Alaily schreibt dazu: «Spielekonsolen sind spezialisierte Geräte, die für einen bestimmten Verwendungszweck optimiert wurden. Obwohl sie bei Fans sehr beliebt sind, werden sie auf dem Markt von Computern und Smartphones übertroffen.»

So verkaufen Hersteller ihre Konsolen für gewöhnlich unter Wert oder mit nur geringem Gewinn, damit ein neuer Markt entstehen kann, schreibt Alaily. «Angesichts dieser Unterschiede in der Bedeutung der Plattform und des Geschäftsmodells haben wir noch Arbeit vor uns, um die richtigen Grundsätze für Spielkonsolen festzulegen.»

Verwendete Quellen:

(avr/t-online)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So sah Microsofts Flight Simulator früher aus
1 / 14
So sah Microsofts Flight Simulator früher aus
Der erste «Microsoft Flight Simulator» erschien 1982 für PCs. Ursprünglich wurde der «Flight Simulator» 1979 von dem Unternehmen Sublogic für den Apple II entwickelt. Microsofts Version hatte verbesserte Grafik, wechselhaftes Wetter und ein neues Koordinatensystem.

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Microsoft verspricht ab 2030 CO2-negativ zu sein
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lord_ICO
09.10.2020 21:26registriert März 2016
Wird hier jetzt gerade ein Marketplace auf einem Desktop OS mit einem geschlossenen System wie bei einem Smartphone verglichen? Bitte vergleicht dass doch mit Mac OS und dann werdet ihr relativ schnell sehen, dass Apple es auf Mac OS genau so handhabt wie MS bei Windows. Aber ja hauptsache Äpfel mit Birnen verglichen um einen coolen reisserischen Artikel zu haben.
13350
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nunja
09.10.2020 21:22registriert November 2014
Microsoft hat seine 30% bei der XBox, sie haben momentan kein mobiles Betriebssystem. Beim Mac hat Apple ebenfalls keinen AppStore Zwang. D.h. beim PC macht MS keinen Unterschied zu Apple. MS versucht natürlich, ihre Einnahmen bei der XBox zu schützen. In den Prozessen und Untersuchungen der Kartellbehörden wollen sie sich von Apple abgrenzen. Was bleibt ist, dass fast alle Player nach dem (vor 10 Jahren unglaublich günstigen) 30% Modus, welcher von Apple einführt wurde, agieren. Google, MS, Sony, Steam, Epic (bis vor kurzem).
7220
Melden
Zum Kommentar
8
So verändert KI das Vorgehen von Tätern, die pädokriminelle Inhalte erstellen

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Erstellung von pädokriminellem Material, umgangssprachlich Kinderpornografie genannt: «Die KI-Täter passen weniger in das klassische Täterprofil, das wir bisher kannten», sagte Regula Bernhard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle beim Kinderschutz Schweiz.

Zur Story