Schweiz
Eishockey

Mark Streit wollte sich eine Traumvilla bauen – es wurde zum Albtraum

Hockey-Star Mark Streit wollte sich eine Traumvilla bauen – es wurde zum Albtraum

25.11.2021, 15:2825.11.2021, 16:04
Mehr «Schweiz»
ARCHIVBILD ZUM RUECKTRITT VON MARK STREIT --- Switzerland's Mark Streit, his wife Fabienne and daughter Victoria, pose with the Stanley Cup trophy in Bern, Switzerland, August 2, 2017. Streit won ...
Mark Streit und seine Familie im Jahr 2017.Bild: KEYSTONE

Mark Streit, ehemaliger Hockey-Profi und mehrfacher Dollar-Millionär, wollte sich in einem Berner Edelquartier eine Traumvilla bauen. Doch sein Plan ist gründlich misslungen, wie der Tages Anzeiger am Donnerstag berichtet.

Der ehemalige Profisportler und heutige SCB-Mitbesitzer begann mit seinen Planungen vor ein paar Jahren, wie die Zeitung schreibt. Im noblen Haldenquartier bei Bern mit Blick auf Belpmoos, Gurten und Aare will er ein Traumhaus bauen. Dabei will Streit auf ein Heiz- und Kühlsystem setzen, das auf Erdwärme basiert. «Ich wollte eine nachhaltige, zeitgemässe Lösung», sagt Streit dem Tages Anzeiger.

Doch die Bauarbeiten avancieren zum Fiasko. Anfang 2020 nimmt eine Firma Bohrungen auf Streits Grundstück vor, die zum Einbau von Erdwärmesonden notwendig sein. Das Problem: Die Arbeiter stossen beim Bohren auf eine unterirdische Höhle, die prall mit Wasser gefüllt ist.

Seither dringt unaufhörlich Grundwasser durch, das den Hang durchtränkt. Das Wasser hat die Grundstücke der Nachbarn ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. In einem Garten ist das Wasser knöcheltief gestanden. Zwetschgenbäume, ein Flieder und Buchsbaumsträucher sind abgestorben. An der Grundstückgrenze läuft jetzt ein Bach.

Blick auf das Haldengutquartier.

Anwohner erzählen dem Tages Anzeiger von abgebrochenen Treppenstufen, durchnässten Kellern und Schimmel. Die Schadenssumme beträgt gemäss der Zeitung über 300'000 Franken.

Das Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern (AWA) bestätigt die Vorfälle, sagt aber, dass man einen derartigen Wasserausbruch nach Erdwärmesondenbohrungen noch nie beobachtet habe.

Mark Streit sagt, dass er schlaflose Nächte gehabt habe wegen des Wasseraustritts. Die Sache ist für ihn noch nicht ausgestanden. Denn ein Teil der geschädigten Nachbarschaft hat gegen Mark Streit, dessen Architekten Sven Stucki und gegen die Bohrfirma E-Therm Strafanzeige eingereicht. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Bern sagt, dass ein Verfahren wegen Widerhandlungen gegen das kantonale Baugesetz sowie das kantonale Gewässerschutzgesetz läuft.

Es steht der Vorwurf im Raum, dass nicht für alle Bohrungen und weitere Bauarbeiten am Haus eine Bewilligung vorlag. Wie der Tages Anzeiger weiter berichtet, sitzt Architekt Stucki in der Baukomission von Muri. In jenem Gremium, das die Baugesuche bewilligt. Stucki sieht dabei jedoch kein Problem. Er trete jeweils in den Ausstand, wenn eigene Projekte betroffen seien.

Noch ist unklar, wie das Problem behoben werden soll. Das Wasser läuft weiter und die Nachbarn verlieren immer mehr die Geduld. (cma)

Du bist ein echter Eishockey-Fan? So kriegst du das Stadion-Feeling zuhause hin.

Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Emily Engkent
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
37 Wohnungsinserate, die jeden Mieter abschrecken
1 / 39
37 Wohnungsinserate, die jeden Mieter abschrecken
Die Einrichtung gibt bereits eine Idee davon, was ästhetisch in dieser Wohnung alles möglich ist. Bild: terriblerealestateagentphotos

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
47 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rosa Schlüpfer
25.11.2021 15:47registriert März 2019
das gibt Streit...
1726
Melden
Zum Kommentar
avatar
ELMatador
25.11.2021 16:03registriert Februar 2020
Mich nimmt es wunder, warum die Baufirma E-Term keine korrekte Sondierung und Analyse des Bodens vorgenommen hat. Eine Wasserquelle sollte in den Grundwasserkarten erkennbar sein oder aber bei einer Sondierung auffallen.
1397
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chalbsbratwurst
25.11.2021 16:01registriert Juli 2020
Das nenne ich mal einen Streit-Fall ;-)
1056
Melden
Zum Kommentar
47
Wo die 800'000 Auslandschweizer wohnen – und in welchen 5 Ländern KEIN EINZIGER
Die Schweiz ist eine Nation von Auswanderinnen und Auswanderern. Diesen Schluss legt die Auslandschweizerstatistik nahe. Die Schweizer Gemeinde im Ausland wuchs 2023 um 1,7 Prozent. Nahezu zwei Drittel davon leben in Europa.

Am 31. Dezember 2023 waren 813'400 Schweizerinnen und Schweizer bei einer Vertretung im Ausland angemeldet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. 2022 war die Auslandschweizer-Bevölkerung noch um 1,5 Prozent gewachsen.

Zur Story