Eigentlich ist es schon verrückt, da legen die Bayern eine unfassbar starke Saison hin und werden schon im März so früh wie nie ein Team zuvor deutscher Meister. Doch dann scheiden sie im Champions-League-Halbfinal gegen Real Madrid aus und plötzlich wird der DFB-Pokal zu einem ganz wichtigen Event. Holt der Rekordmeister nämlich das Double nicht, würde die erste Saison unter Pep Guardiola eher als Enttäuschung, statt als Rekordsaison in Erinnerung bleiben.
Die Ansprüche sind nach dem Triple im letzten Jahr halt noch etwas höher. Die zuletzt nicht mehr überzeugenden Bayern geben sich aber betont locker. Guardiola erscheint zur Pressekonferenz vor dem Duell für einmal im Trainingsanzug, Philipp Lahm antwortet angesprochen auf die Favoritenfrage: «Das ist vollkommen wurscht.»
Der Verein hat derweil das Hashtag #doublefieber lanciert und hofft auf den 17. DFB-Pokal-Titel. Ähnlich war dies schon vor dem Rückspiel mit Real Madrid. #packmas war damals die Devise, unter #verkackmas machten sich die Bayern bis unter die Lederhosen lächerlich. Damals konnten die Münchner noch auf den DFB-Pokal verweisen. Geht aber auch das in die Hose, wäre der #doublekater wohl leicht untertrieben.
Der @FCBayern fordert es ja quasi heraus... #verkackmas #verkackmas #verkackmas #verkackmas #verkackmas #verkackmas #verkackmas #verkackmas
— Felix (@zaiz91) 16. Mai 2014
Seit Donnerstag ist der Meister in Berlin. Guardiola sagt: «Wir sind bereit.» Das Team habe den Fokus wieder gesetzt und die Form sei gut. Die Ausfälle von Badstuber, Thiago, Mandzukic und Schweinsteiger tun dem Selbstvertrauen keinen Abriss. Auch Jürgen Klopp will sich dadurch nicht in die Favoritenrolle gedrängt sehen: «Wenn ich darüber nachdenke, dass die Offensive dann besteht aus Müller, Götze und Robben ... puuuuh. Etwas mehr über die Aufstellung zu wissen, erleichtert es natürlich schon etwas, ändert aber gar nichts. Vorteil kann ich da keinen erkennen.»
Eine Personalie wird zur Zeit besonders heiss diskutiert: Mario Mandzukic. Der Kroate scheint vor dem Absprung zu sein. Guardiola bestätigte an der PK, dass der Stürmer «aus disziplinarischen Gründen nicht im Kader» steht. Wie die «Sportbild» berichtet, reiste der Angreifer am Donnerstag in seine Heimat. Guardiola soll ihn mit diesen Worten verabschiedet haben: «Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem neuen Verein.»
Der Rahmen ist auf jeden Fall gesetzt und die Vorfreude auf das Spiel der beiden besten deutschen Teams der letzten Jahre gross. Mit 74'907 Zuschauern wird das Olympiastadion ausverkauft sein. Ein Alkoholverbot dürfte die Stimmung auch nur kurzfristig stören.
Alkoholverbot morgen im Stadion. Das wird Ausschreitungen in der Stadt ganz sicher verhindern. Polizei/DFB Logik. Muß ich nicht verstehen.
— Thomas Degenkolbe (@Dege09) 16. Mai 2014
Die Polizei befürchtet Randale der Ultragruppen und hat dies daher kurzfristig verfügt. Doch wie gesagt: Die Bayern fürchten einen grösseren Kater als denjenigen vom Alkohol, den #doublekater.