Sie heissen Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette. Sie sind gefährlich. Und sie entwischen der Polizei seit 25 Jahren, immer wieder. Die drei Deutschen sind landesweit gesuchte Ex-RAF-Terroristen und leben noch immer im Untergrund.
Im März dieses Jahres schien es nur noch eine Frage der Zeit, dass die Gesuchten gefasst würden. Neue Fahndungsfotos von Staub waren aufgetaucht, die erstem frischen Bilder seit den 80er-Jahren. Doch stattdessen beging das schwer bewaffnete Trio zwei weitere Raubüberfälle.
Im «Spiegel» sagt Uwe Kolmey, Chef des Landeskriminalamts Niedersachsen, die Polizei habe inzwischen rund 900 Hinweise auf die Gesuchten bekommen, eine heisse Spur aber sei nicht darunter gewesen.
Staub ist inzwischen 61 Jahre alt, Klette 57 und Garweg 48. Es sei denkbar, dass sie allein und isoliert im Untergrund leben würden, Hinweise auf Unterstützer gebe es keine. Seit 2011 haben die Ex-RAF-Leute rund eine Million Euro erbeutet. Im Juni überfielen sie mit einer Panzerfaust und einem Automatikgewehr einen Geldtransporter. Ein Beamte, der privat unterwegs war, folgte den dreien zwar, brach die Jagd dann aber ab.
Es scheint, als würden die drei der Polizei nach Belieben auf der Nase rumtanzen. Im Juni fuhren die Terroristen einen intern zur Fahndung ausgeschriebenen Opel, schafften es aber trotzdem, von der Polizei unentdeckt zu bleiben. Ein Zeuge soll Staub zudem zweimal am Tatort gesehen haben, er soll ihm Geld für ein Auto angeboten haben – doch auch diese Hinweise führten nicht zu erfolgreichen Einsätzen gegen die Terroristen.
Kolmey erklärt diese Patzer damit, dass das Vorgehen nicht dem typischen RAF-Muster entsprochen habe, oder aber, dass die Polizei diesen Hinweisen nicht ewig erfolglos nachgehen könne. Der Landeskriminalamts-Chef gibt sich dennoch optimistisch: Man setze alles daran, die drei zu fassen. «Wir lassen uns nicht entmutigen. Eines Tages werden wir sie festnehmen.» (dwi)