Schweiz
Weihnachten

«Jeder Rappen zählt» und «Cœur à Cœur» sammeln Millionen

Ein spendende Schulklasse mit roten Muetzen steht rund um die Glasbox, am zweiten Tag der Aktion "Jeder Rappen zaehlt 2016" am Montag, 19. Dezember 2016, auf dem Europaplatz in Luzern. Die S ...
Eine Schulklasse hat ebenfalls einen Beitrag geleistet.Bild: KEYSTONE

«Jeder Rappen zählt» und «Cœur à Cœur» sammeln Millionen

24.12.2016, 04:0424.12.2016, 10:46
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Über 7.3 Millionen Franken Hilfsgelder dank zweier Spendenaktionen: Das ist die Bilanz der Sendungen aus der Glasbox «Jeder Rappen zählt» in Luzern und «Cœur à Cœur» in Lausanne, die am Freitagabend zu Ende gegangen sind.

«Jeder Rappen zählt» von Schweizer Radio und Fernsehen SRF und der Glückskette sammelte insgesamt 6'162'076 Franken, wie die Organisatoren mitteilten. Mit dem Geld werden Hilfsprojekte für Kinder allein auf der Flucht im In- und Ausland unterstützt.

Es war die achte Auflage des Spendenformats. Bereits zum vierten Mal stellten die Organisatoren die Glasbox auf dem Europaplatz in Luzern auf.

Dort empfing das Moderationsteam mit Rosanna Grüter, Stefan Büsser und Fabio Nay während sechs Tagen Politiker, Musiker, Comedians und Sportler. Abschluss bildete am Abend eine TV-Liveshow auf SRF 2. Nik Hartmann empfing die drei Radiomoderatoren nach ihrem Auszug aus der Glasbox.

Der Gesamtbetrag kam dank Sammelaktionen von Schulklassen, Vereinen, Familien oder Einzelpersonen, Musikwünschen und Einzelspenden zusammen. In den vergangenen sieben Jahren konnte «Jeder Rappen zählt» laut den Organisatoren rund 50 Millionen Franken für Menschen in Not weltweit sammeln.

Das in diesem Jahr gespendete Geld kommt Projekten in der Schweiz und im Ausland für Kinder und Jugendliche zugute, die ohne ihre Eltern oder einer anderen sorgeberechtigten Person auf der Flucht sind und Schutz vor Krieg, Verfolgung und extremer Armut suchen.

Weltweit sind 24 Millionen Kinder auf der Flucht, davon fast 100'000, die alleine unterwegs sind.

Premiere in der Westschweiz

Für wohltätige Zwecke gesammelt wurde in den letzten Tagen auch bei der Westschweizer Radio Télévision Suisse RTS. Zwischen Samstag und Freitagabend lief dort erstmals die Aktion «Cœur à Cœur» (etwa: Herz an Herz).

Dabei kamen 1'230'276 Franken für Menschen in Not in der Schweiz zusammen. Ein entsprechender Scheck wurde der Glückskette übergeben.

Während 147 Stunden hatten die drei Moderatoren Pauline Seiterle, Jonas Schneiter und Philippe Robin ununterbrochen aus einer Glasbox von der Place Centrale in Lausanne gesendet. Am Freitagabend wurden sie von Tennis-Star Timea Bacsinszky «befreit».

Gespendet werden konnte während der sechs Tage vor Ort, online oder telefonisch. Über 6000 Musiktitel wurden verbunden mit einer Spende vom Publikum gewünscht, 135 Gäste fanden den Weg ins Studio. Die Aktion hat RTS 400'000 Franken gekostet.

Die Glückskette wird den gesammelten Betrag als Hilfeleistung für Menschen in der Schweiz einsetzten, die von Armut bedroht sind und unvorhergesehene Rechnungen nicht begleichen können. Zudem werden Organisationen unterstützt, die mit jugendlichen Ausbildungs- oder Schulabbrechern arbeiten.

Die Zahlen in der Schweiz sind alarmierend. Heute leben laut RTS eine Million Menschen in einer prekären Situation. Eine Person von 15 lebt unterhalb der Armutsgrenze. (ehi/sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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rodolofo
24.12.2016 10:17registriert Februar 2016
Beim Ausmisten unseres Kuhstalls höre ich Radio srf3.
Mir gefallen die Musikauswahl und die ungezwungenen, lockeren und natürlich-fröhlichen ModeratorInnen.
Und dann gibt es diese Sonder-Aktionen, wie "Flagge zeigen!" bei der z.B. eine Frau aus Zimbabwe erzählte, wie es ihr so geht in unserem Land, oder jetzt diese Sammel-Aktion für Kinder auf der Flucht, bei der mir immer wieder spontane Tränen der Rührung kamen!
DAS ist MEINE SCHWEIZ!
Eine warme, herzliche, mitfühlende Schweiz, die Anteil nimmt am Schicksal von Vertriebenen, insbesondere von Kindern!
Und DAS ist Weihnachten!
Vielen Dank!
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Amboss
24.12.2016 07:28registriert April 2014
An sich eine gute Sache, aber mich stört, dass SRF dies vor Weihnachten macht.
So konkurriert man direkt andere Hilfsorganisationen, die langfristig engagiert sind und denen dann das Geld fehlt.

JRZ könnte man gut auch zb im Frühling machen.
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_kokolorix
24.12.2016 09:07registriert Januar 2015
Statt wirklich was zu machen, beruhigen hier viele ihr Gewissen.
In Zug sind die schlimmsten Ausbeuter gerngesehene Nichtsteuerzahler, unsere Banken unterstützen Steuerbetrüger in der ganzen Welt und ein Grossteil von Gold und Edelsteine wird hierzulande von ihrer unappetitlichen Gewinnung reingewaschen! Damit verdienen Leute, die es wirklich nicht nötig haben, jährlich mehrere Mia.
Aber hei, wir haben 6Mio zusammengetragen um das Leid der Betroffenen zu lindern...
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