Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Stan Wawrinka und Novak Djokovic ist zwar schon eine Weile her, doch das diesjährige Viertelfinale der Australian Open wird uns noch lange in Erinnerung bleiben: Nach 14 Niederlagen in Serie bodigt der Romand am 21. Januar in Down Under endlich wieder einmal Novak Djokovic.
Das Spiel ist dramatisch, dauert vier Stunden und endet erst in der Verlängerung des fünften Satzes. Der Schweizer entscheidet den Entscheidungsdurchgang mit 9:7 für sich und holt sich damit den wohl grössten Sieg seiner Karriere – das Finalspiel gegen Nadal war aufgrund einer Verletzung Nadals weit weniger spektakulär.
Heute Abend um 21 Uhr kommt es an den ATP World Tour Finals zur Neuauflage des Duells Wawrinka gegen Djokovic. Der Schweizer war vor dem Turnier in London in einem veritablen Formtief. Seit dem US-Open gewann er lediglich einmal im Davis Cup (gegen Fognini) und einmal in Paris (gegen Thiem).
Sowohl in Tokio, Schanghai und Basel schied Wawrinka bereits in der ersten Runde aus. Mit einem beeindruckenden Erstrundensieg (6:1, 6:1) gegen Tomas Berdych meldete sich die aktuelle Weltnummer 4 jedoch wieder lautstark zurück. Mit Stan ist wieder zu rechnen, so kann er jeden schlagen!
Voilà the Swiss DieHarders! @stanwawrinka #AllezStan!! #FinalShowdown @ThBarclays @TheO2 pic.twitter.com/tvmhTguJMO
— Erika Tanaka (@ErikaTanaka11) 11. November 2014
Novak Djokovic hat sich ebenfalls beeindruckend zurückgemeldet. Zwar nicht von einer Formkrise, sondern von einer Babypause. Seit der Serbe Vater ist, hat er noch kein Spiel verloren. Nach dem Turniersieg in Paris triumphierte er auch in der Auftaktpartie in London. Genau gleich wie Wawrinka gegen Berdych startete auch Djokovic gegen Cilic mit einem krachenden 6:1, 6:1 ins Turnier. Der Serbe hat seine Indoor-Siegesserie auf beängstigende 28 Erfolge ausgebaut.
Obschon Stan Wawrinka stark ins Turnier gestartet ist, bleibt Novak Djokovic der Favorit für die heutige Partie. Kann der Romand dennoch gewinnen, winkt nicht nur die Halbfinalqualifikation, sondern auch der Gruppensieg. Würde Wawrinka seine Gruppe tatsächlich gewinnen, dann hätte dies auch Auswirkungen auf seinen Davis-Cup-Partner Roger Federer.
Aus eigener Kraft kann Roger Federer momentan bis Ende Jahr nämlich nicht mehr die Nummer 1 werden. Gewinnt Novak Djokovic all seine Vorrundenspiele, gehört der Tennisthron Ende Jahr dem Serben. Verliert Djokovic aber gegen Wawrinka und wird lediglich Gruppenzweiter, dann muss er auch im Halbfinale gewinnen, um auf Nummer sicher zu gehen.
For Roger #Federer it's still possible to overtake #Djokovic to end Year as Number 1. #FinalShowdown pic.twitter.com/NtCSBoyAik
— Simon Häring (@_shaering) 11. November 2014
Im Halbfinal stünde dann – wenn er (aus eigener Kraft) Gruppensieger wird – Roger Federer. Der Baselbieter könnte dann selber dafür sorgen, dass Djokovic bis Ende Jahr keine Punkte mehr sammeln kann. Würde der «Tennis-Maestro» dann das Turnier in London auch noch gewinnen und einmal im Davis Cup reüssieren, so wäre er Ende Jahr wieder die Weltnummer 1.
Back at the hotel to watch The Boss @rogerfederer vs @milosraonic ! #LoveIt #FinalShowdown pic.twitter.com/NtxhxGrvba
— Stanislas Wawrinka (@stanwawrinka) 9. November 2014